Norwegische Serie „Occupied“ stößt in Russland auf Kritik

„Occupied“
„Occupied“(C) Arte/ Aksel Jermstad
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Norwegens Premier lässt sich in der von Arte gezeigten Serie von der EU und Russland erpressen.

Die beiden US-amerikanischen Streamingdienste Amazon Prime und Netflix liefern sich gerade ein kleines herbstliches Serienmatch. Innerhalb weniger Tage starten dort „Jessica Jones“, „Mr. Robot“ und „The Ridiculous Six“ auf Netflix sowie die US-Nazi-Dystopie „The Man in the High Castle“ und die zweite Staffel von „Transparent“ auf Amazon Prime. Aber es gibt gerade jetzt auch wieder eine neue Serie aus Nordeuropa zu entdecken. Arte zeigt bis Weihnachten jeden Donnerstag die norwegische Produktion „Occupied – Die Besatzung“. Die Serie basiert auf einer Idee von Krimiautor Joe Nesbø und gilt mit einem Gesamtbudget von elf Millionen US-Dollar als teuerste Serie Norwegens. Der Inhalt ist politisch brisant und erinnert entfernt an die aktuellen Ereignisse in dem wegen der Terrorgefahr stillgelegten Brüssel.

Norwegens Premierminister Jesper Berg (gespielt von Henrik Mestad) will die Öl- und Gasförderung des Landes stoppen und auf umweltfreundlichere Energiequellen umschwenken. Kurz nach seiner Ankündigung wird er per Hubschrauber entführt, aber bald darauf wieder freigelassen. Die EU und Russland stecken dahinter, sie drohen dem Premier mit einer Besetzung des Landes, sollte er seine Politik nicht ändern. Russland besetzt nach und nach Ölbohrinseln und den halben Staat. Dem realen Russland gefiel das freilich nicht, Russlands Außenminister übte laut Kritik an dem Plot. Insgesamt ist die Serie wie ein actionsreicheres, aber überzogenes „Borgen“. (awa)

„Occupied“, Arte, Donnerstag 20.15 h.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.11.2015)

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