Wiener Börse am Abend: ATX schließt vor EZB-Entscheid schwächer

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Archivbild(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Im Vorfeld der erwarteten weiteren Lockerung der Geldpolitik waren die Anleger zurückhaltend.

Die Wiener Börse hat am Mittwoch am Tag vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) etwas tiefer geschlossen. Der ATX fiel 13,4 Punkte oder 0,54 Prozent auf 2.488,20 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 24 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.512,00 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr:

  • Dow Jones/New York -0,18 Prozent
  • DAX/Frankfurt -0,51 Prozent
  • FTSE/London +0,48 Prozent
  • CAC-40/Paris -0,05 Prozent.

Im Vorfeld der Zinsentscheidung dominierte Zurückhaltung unter den Anlegern. Analysten erwarten, dass die EZB ihre Geldpolitik weiter lockern wird. "Die EZB wird vor allem die schwache Inflationsrate sowie die niedrigen Inflationserwartungen nutzen, um in dieser Woche eine nachmalige Lockerung der Geldpolitik zu rechtfertigen", heißt es in einem aktuellen Marktkommentar der Helaba.

Die am Vormittag veröffentlichte Schnellschätzung der Inflationsrate in der Eurozone dürfte diese Erwartungen verstärkt haben. Gemäß der Schätzung ist die Inflationsrate im November mit 0,1 Prozent stagniert. Analysten hatten einen leichten Anstieg erwartet. Die um schwankungsanfällige Preise wie Öl bereinigte Kerninflationsrate sank sogar von 1,1 Prozent im Oktober auf nun 0,9 Prozent.

In den USA dürfte sich der Arbeitsmarkt im November unterdessen weiter robust entwickelt haben. Nach Zahlen des privaten Dienstleisters ADP sind 217.000 neue Jobs geschaffen worden und damit mehr als erwartet. Am Freitag folgen die offiziellen Regierungsdaten.

Bei den Einzelwerten gewannen Aktien von Andritz 0,65 Prozent auf 50,00 Euro. Der steirische Anlagenbauer hat in Schweden einen rund 150 Mio. Euro schweren Auftrag an Land gezogen. Der ATX-Konzern wird Produktionstechnologie und Ausrüstung für den Ausbau eines Zellstoffwerks an Svenska Cellulosa Aktiebolaget (SCA) liefern. SCA ist ein Hersteller von Zellulose- und Papierprodukten.

Zu keiner starken Kursreaktion führte der am späten Nachmittag angekündigte Rücktritt von VIG-Konzernchef Peter Hagen. Als Grund für den Rückzug wurden "Auffassungsunterschiede" angeführt. Seine Nachfolgerin wird Elisabeth Stadler. Die Aktie der Vienna Insurance Group (VIG) verlor knappe 0,13 Prozent auf 26,52 Euro.

Einheitlich tiefer tendierten die Bankwerte: Erste Group verloren 1,49 Prozent auf 28,52 Euro, Raiffeisen Bank International (RBI) büßten 0,92 Prozent auf 15,00 Euro ein. Zur RBI meldeten sich die Analysten der Citigroup zu Wort. Sie bestätigten ihre Kaufempfehlung ("Buy") und ihr Kursziel von 19,00 Euro. Die Gewinnschätzungen wurden allerdings nach oben revidiert. Zur Begründung wurden Fortschritte bei der laufenden Restrukturierung des Konzerns angeführt.

Nach zwei Tagen mit Kursgewinnen von jeweils um die fünf Prozent schlossen zudem die Papiere der Porr tiefer, die 0,53 Prozent auf 27,00 Euro verloren. Dass die Raiffeisen Centrobank (RCB) ihre "Buy"-Empfehlung für die Titel bestätigte, konnte ihnen keinen Auftrieb verliehen. Das Kursziel sehen die Analysten der RCB unverändert bei 30,50 Euro.

(APA)

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