Die Jagd auf Chodorkowskij geht weiter

Michail Chodorkowskij.
Michail Chodorkowskij.(c) EPA (MAXIM SHIPENKOV)
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Der Ton zwischen dem Kreml und dem in London lebendem Kritiker Michail Chodorkowskij hat sich zuletzt verschärft.

Moskau. Die russische Polizei hat das Büro der Stiftung Michail Chodorkowskijs durchsucht. Ebenso wurden Privatwohnungen von Mitarbeitern von „Offenes Russland“ in Moskau und Sankt Petersburg durchkämmt. Gegenüber dem unabhängigen Fernsehsender Doschd sprach der Anwalt von „Offenes Russland“ von Hausdurchsuchungen bei etwa zehn Personen.

Offiziell erklärten die Behörden, dass die Maßnahmen mit dem Fall Yukos zusammenhingen. Yukos-Chef und Kreml-Kritiker Chodorkowskij wurde 2003 verhaftet und verbrachte zehn Jahre hinter Gittern, bevor ihn Präsident Wladimir Putin am 20. Dezember 2013 begnadigte. Seither lebt er großteils in London. Die Stiftung „Offenes Russland“ existiert seit 2001 und wurde nach Chodorkowskijs Haftentlassung wiederbelebt.

Die Spannungen zwischen Chodorkowskij und dem Kreml haben sich zuletzt verschärft. Im Fall Yukos bekämpfen sich der russische Staat und ehemalige Anteilseigner bis heute in einem Streit um das verstaatliche Vermögen. Zuletzt hatten die russischen Sicherheitsorgane Chodorkowskij bezichtigt, den Mord an einem sibirischen Bürgermeister 1998 in Auftrag gegeben zu haben. Chodorkowskij ist in Russland derzeit zur Fahndung ausgeschrieben. Der Ex-Oligarch hatte daraufhin zu einer „Revolution“ in Russland aufgerufen. (Reuters/APA/dpa/som)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.12.2015)

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