„Hohe Meinung von Österreich“

BUDAPEST HUNGARY NOVEMBER 15 2015 Hungarian co coach the German football legend Andreas Molle
BUDAPEST HUNGARY NOVEMBER 15 2015 Hungarian co coach the German football legend Andreas Molle(c) imago/PuzzlePix (imago sportfotodienst)
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Euro 2016. Andreas Möller, der ehemalige Dortmund- und Schalke-Star, ist Ungarns Co-Trainer und ÖFB-Auftaktgegner am 14. Juni in Bordeaux.

Die Presse: Österreich ist ein Gruppengegner Ungarns bei der Europameisterschaft 2016. Was sagen Sie zu diesem Los?

Andreas Möller: Das ist eine interessante Gruppe. Dass wir gegen Österreich spielen, ist fantastisch. Ihr habt ein starkes Team, habt eine hervorragende Qualifikation gespielt. Ich kenne natürlich einige Spieler, vor allem diejenigen, die in Deutschland spielen bzw. gespielt haben. Etwa Alaba, Harnik oder Arnautović. Auch andere, einige stehen bei Topklubs unter Vertrag. Österreich hat mit Marcel Koller einen sehr guten Trainer, da reift eine sehr gute Generation, das habe ich gesehen. Da harmoniert alles. Das ist der Verdienst von Marcel Koller.

Hat Ungarn Respekt vor Österreich?

Ich habe eine sehr hohe Meinung über Österreichs Fußball. Portugal und Österreich sind in unserer Gruppe Favoriten. Ich glaube, wir werden eine tolle Euro erleben. Und Klassiker – wie Österreich gegen Ungarn.

Ungarn ist erstmals seit 1972 wieder bei einer EM-Endrunde dabei. Was kann Ihre Mannschaft in Frankreich erreichen?

Wir sind einmal sehr froh, dass wir dabei sind. Das macht uns glücklich, den Rest werden wir erst bei der EM sehen. Wir wollen uns so gut wie möglich verkaufen. Wir müssen die Leistung, die wir im Play-off gegen Norwegen (1:0; 2:1; Anmerkung) gezeigt haben, in jedem Spiel wiederholen. Da waren wir taktisch wirklich sehr diszipliniert.

Sie wurden Weltmeister, Europameister, Weltpokal- und Champions-League-Sieger, gewannen den Uefa-Cup, wurden mehrfach Meister und Cupsieger – was wollen Sie als Trainer erreichen?

Ich bin sehr froh, dass ich in Ungarn Ko-Trainer bin. Hier kann ich viel lernen. Ich habe Bernd Storck zunächst bei den Play-off-Spielen gegen Norwegen unterstützt, jetzt kommt die EM. Mal sehen, was noch passiert. Natürlich möchte ich einmal irgendwo auch Cheftrainer werden.

In der deutschen Bundesliga, lieber bei Dortmund oder Schalke?

Jetzt kommt einmal die Euro, darüber mache ich mir noch keine Gedanken.

Haben Sie eigentlich ein Trainer-Vorbild?

Ich hatte das Glück, sehr viele gute Trainer zu haben. Vorbild nicht direkt, aber Otmar Hitzfeld hat mich schon beeindruckt und auch geformt. Als Trainer muss man aber letztendlich seine eigene Persönlichkeit entwickeln. Das ist schon auch entscheidend.

ZUR PERSON

Andreas Möller, 48, bestritt 428 Spiele in der deutschen Meisterschaft und gewann mit Dortmund zweimal den Titel sowie die Champions League (1997). Das DFB-Trikot trug der Mittelfeldspieler 85-mal und triumphierte bei WM (1990) und EM (1996). Seit Oktober ist Möller ungarischer Ko-Trainer. [ Fredrik von Erichsen/picturedesk.com ]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2016)

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