München: "Abstrakte Terrorgefahr" um Dreikönigstag

Joachim Herrmann
Joachim HerrmannAPA/EPA/BARVARIAN STATE CHANCELL
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Bayerns Innenminister Herrmann relativiert Berichte über geplante Anschläge um den Dreikönigstag. Die Sicherheitsbehörden seien aber "hellwach".

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat Berichte über geplante Terroranschläge um den Dreikönigstag in München relativiert. "Es gibt keine konkreten Hinweise auf den 6. Januar", sagte Herrmann am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Es habe lediglich vage Hinweise auf die Zeit um Dreikönig gegeben.

Die Terrorgefahr sei gleichwohl abstrakt vorhanden. "Deshalb sind alle Sicherheitsbehörden hellwach", betonte der Minister. Das bestätigte auch das Polizeipräsidium in München. Dort hatten die Behörden in der Silvesternacht wegen einer Anschlagsdrohung den Hauptbahnhof und den Bahnhof im Stadtteil Pasing gesperrt. Ein Polizeisprecher sprach von einer abstrakten Gefahr, wie sie in anderen Großstädten auch bestehe. "Wir werden nicht wieder hochsatteln auf eine konkrete Gefahr, da müssten sich schon neue Erkenntnisse ergeben", sagte er.

Rund 100 Kräfte zur Verstärkung

In der Stadt sind den Angaben zufolge aber mehr Streifen als üblich unterwegs. Rund 100 Kräfte verstärken die Münchner Beamten. "Dennoch kann ich aus reinstem Herzen sagen, müssen sich die Bürger keine Sorgen machen und sollen ihr Leben leben, wie sie es gewohnt sind", erklärte der Polizeisprecher.

Arbeit bereiten den Beamten allerdings anonyme Anrufer, die nach dem Terroralarm in der Silvesternacht Anschläge androhen. Erst am Sonntagabend hatten die Beamten einen Mann festgenommen, der eine Bombenexplosion an einer U-Bahn-Strecke angekündigt hatte.

Der Bayerische Rundfunk und der Südwestrundfunk hatten am Sonntag berichtet, die ersten Hinweise auf einen Terroranschlag in München seien vor Weihnachten von einem Iraker gekommen. Er habe den Sicherheitsbehörden als Anschlagziel den Münchner Nahverkehr und als Zeitpunkt die Tage um das Dreikönigsfest genannt sowie sieben arabische "Allerweltsnamen".

Nach einem weiteren, konkreteren Hinweis des französischen Geheimdiensts auf mögliche Anschläge an Silvester waren dann in der Nacht zu Neujahr zwei Bahnhöfe gesperrt worden.

(APA/dpa)

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