Deutsche Pkw-Neuzulassungen auf Höchststand

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In Deutschland wurden im Vorjahr 3,2 Millionen Neuwagen zugelassen. Das ist die höchste Zahl seit 2014, dem Jahr der Verschrottungsprämie.

Der Automarkt in Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt. 3,2 Millionen Neuwagen wurden zugelassen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch in Flensburg mitteilte. Dies entspreche einem Zuwachs von 5,6 Prozent im Vergleich zu 2014. Zuletzt hatten die Autobauer 2009 mehr Neuwagen verkauft - im Jahr der Verschrottungsprämie.

Auch Volkswagen hat trotz des Skandals um manipulierte Abgaswerte deutlich mehr Autos verkauft: Insgesamt rund 685.000 Neuwagen der Marke VW wurden laut KBA von Anfang Jänner bis Ende Dezember in Deutschland zugelassen, das waren 4,4 Prozent mehr als 2014. Mit einem Marktanteil von 21,4 Prozent blieb die Kernmarke des kriselnden Wolfsburger Autobauers damit weiterhin mit Abstand der Konzern mit den meisten Pkw-Neuzulassungen in der Bundesrepublik.

Unter den deutschen Marken wiesen Smart (68,7 Prozent), Mini (19,7 Prozent) und Porsche mit 17,1 Prozent die deutlichsten Zuwächse in der Neuzulassungsstatistik aus. Mercedes verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 5,3 Prozent, BMW um 4,3 Prozent, Audi um 3,7 Prozent und Opel um 4,7 Prozent. Für die Rüsselsheimer bedeuteten mehr als 229.000 Pkw-Neuzulassungen das beste Verkaufsergebnis in Deutschland seit 2011.

Jeep legte 44,3 Prozent zu

Mit Blick auf die ausländischen Autokonzerne legte Jeep mit 44,3 Prozent 2015 am deutlichsten zu, gefolgt von Mitsubishi (42,7 Prozent). Starke Einbußen verbuchten Chevrolet mit einem Minus 87,3 Prozent und Lancia (minus 48,7 Prozent).

Ein Nischendasein fristen weiterhin alternative Antriebe: Ihr Anteil unter den Neuwagen lag bei 1,7 Prozent, darunter rund 33.600 Hybridfahrzeuge und rund 12.300 Elektroautos. Zum Vergleich: In Norwegen erreichten Elektroautos im vergangenen Jahr einen Marktanteil von 17,1 Prozent, auch dank starker Steuervorteile. Die Anteile von Benzinern (50,3 Prozent) und Dieseln (48 Prozent) blieben demnach im Vorjahresvergleich unverändert.

Gestützt wurde die positive Entwicklung für die Autobauer demnach durch einen Schlussspurt am Jahresende: Im Dezember legten die Neuzulassungen bundesweit um 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Auch die Marke VW setzte 2,5 Prozent mehr Pkws ab als im Dezember 2014 - und dies obwohl der Abgasskandal schon im September bekanntgeworden war.

Wermutstropfen

Einen Wermutstropfen gab es für die Autobauer allerdings: Die Dynamik am Pkw-Markt wurde getrieben vom starken Anstieg der gewerblichen Neuzulassungen, die 2015 um neun Prozent im Vorjahresvergleich zunahmen. Die Zahl der von Privatkäufern zugelassenen Pkws sank dagegen um 0,2 Prozent, wie aus einer Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hervorgeht. Insgesamt wurden laut EY im vergangenen Jahr 1,096 Millionen Neuwagen privat gekauft - so wenige wie seit dem Jahr 2000 nicht.

In der Schweiz wurden voriges Jahr indes insgesamt mehr als 320.000 Autos neu zugelassen. Diesen Rekordwert gaben am Mittwoch die Verbände Auto-Schweiz und Freier Autohandel Schweiz bekannt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl um 7,2 Prozent.

(APA/AFP/sda)

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