Deutsche Bundesliga: Trainer und ihre Karrierewege

Peter Stöger bleibt noch länger bei Köln.
Peter Stöger bleibt noch länger bei Köln.(c) GEPA pictures
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Mit dem Rückrundenstart in Deutschland beginnt auch die Abschiedstournee von Pep Guardiola, die Bayern und Alaba treffen am Freitag auf HSV. Peter Stöger bleibt bis 2020 Köln-Trainer.

München/Köln. Nicht immer gewinnen die Deutschen, wenn es um Fußball geht. Real Madrid bleibt weiterhin der umsatzstärkste Verein der Welt, die Madrilenen führen dieses Ranking des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte mit 577 Millionen Euro vor Barcelona (560,8 Mio.) an. Real ist seit elf Jahren en suite Spitzenreiter, das „Weiße Ballett“ scheint unerreichbar, auch für den deutschen Paradeklub FC Bayern, der in dieser Wertung nur an fünfter Stelle liegt mit dennoch stolzen 474 Mio. Euro.

Damit dieses Niveau gehalten werden kann, streben die Münchner freilich nach weiteren Erfolgen, allen voran nach der Titelverteidigung in der deutschen Bundesliga, deren Rückrunde sie heute mit dem Spiel in Hamburg (20.30 Uhr, live ARD) eröffnen werden. David Alaba wird dabei sein erstes Pflichtspiel nach der Ende November im Sprunggelenk erlittenen Kapselverletzung absolvieren. Auf der Gegenseite wird U21-Teamstürmer Michael Gregoritsch beim HSV auf seine Chance warten – und parallel dazu beginnt die Abschiedstournee von Pep Guardiola, der den Bayern mit Saisonende Richtung England (ManCity) verlassen wird.

Der „Kölsche Arsene Wenger“

Guardiola hat Großes vor. Der Katalane möchte sich wie vor drei Jahren Jupp Heynckes mit Trophäen verabschieden – allen voran in der Champions League, die er bislang 2009 und 2011 mit Barcelona gewonnen hat. Im Achtelfinale (23. 2.) wartet ein harter Brocken: Vorjahresfinalist Juventus. Über seinen neuen Klub schweigt Guardiola allerdings weiterhin beharrlich. Nur so viel war ihm zu entlocken: „Vor zehn Jahren hätte ich auch nicht gedacht, dass ich mal Trainer bei Bayern werde. Im Leben weißt du nicht, was passiert.“

Ähnlich denkt nun wohl auch Peter Stöger. Der Wiener, 49, verlängerte seinen Vertrag beim 1. FC Köln vorzeitig um drei weitere Jahre bis Juni 2020. Daran wollte bei seinem Abschied aus Wien im Sommer 2013 kaum einer glauben. Es ist längst in Vergessenheit geraten, dass er Betreuer bei Vienna und GAK in der Regionalliga war, ehe ihn der Ruf der Veilchen ereilte. Er führte sie zum Meistertitel und verzichtete nach langem Hin und Her auf die Champions-League-Qualifikation. Stöger und Ko-Trainer Manfred Schmid führten die „Geißböcke“ auf Anhieb aus der zweiten Liga ins Oberhaus, schafften als Zwölfter den Klassenerhalt und sind auch in dieser Saison vorerst erfolgreich unterwegs.

„Wir haben in den zwei Jahren wenig falsch gemacht“, meinte Stöger. Ein Langzeit-Vertrag wie dieser sei nun ein enormer Vertrauensbeweis. „Ich habe nicht lange nachdenken müssen. Ich fühle mich ausgesprochen wohl in einem tollen Klub, in einer großartigen Stadt. Wir schätzen das Arbeitsklima und die Zusammenarbeit.“

Stöger sei ein hervorragender Botschafter des Vereins, sagt Vizepräsident Toni Schumacher und ließ mit einem Vergleich aufhorchen. Er hatte den Wunsch, dass aus dem Österreicher doch der „Kölsche Arsene Wenger“ werde. Allerdings, der Franzose ist bei Arsenal seit 20 Jahren Manager.

Von diesen Sphären ist Stöger noch weit entfernt. Bei einem Verein, der seit 2006 neun Trainer verschlissen hat, könnte der Wiener nun aber zum Rekordmann werden. Die bisher längste Amtszeit eines Köln-Trainers sind vier Jahre. Hennes Weisweiler betreute die Kölner von 1948 bis 1952.

Deutschland 18. Runde

1. Bayern 17 15 1 1 46 8 46
2. Dortmund 17 12 2 3 47 23 38
3. Hertha 17 10 2 5 26 18 32
4. Gladbach 17 9 2 6 34 30 29
5. Leverkusen 17 8 3 6 25 20 27
6. Schalke 17 8 3 6 23 23 27
7. Wolfsburg 17 7 5 5 26 21 26
8. Mainz 17 7 3 7 23 23 24
9. Köln 17 6 6 5 18 21 24
10. HSV 17 6 4 7 19 23 22
11. Ingolstadt 17 5 5 7 11 18 20
12. Augsburg 17 5 4 8 21 26 19
13. Darmstadt 17 4 6 7 17 26 18
14. Frankfurt 17 4 5 8 21 28 17
15. Stuttgart 17 4 3 10 22 37 15
16. Bremen 17 4 3 10 17 32 15
17. Hannover 17 4 2 11 18 29 14
18. Hoffenheim 17 2 7 8 17 25 13

Freitag: HSV – Bayern München (20.30, live ARD).
Samstag: Köln – Stuttgart, Hannover – Darmstadt, Hertha – Augsburg, Hoffenheim – Leverkusen, Ingolstadt – Mainz (je 15.30). Gladbach – Dortmund (18.30).
Sonntag: Frankfurt – Wolfsburg (15.30), Schalke – Bremen (17.30; je Sky)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.01.2016)

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