Hannes Reichelt übt Kritik am Rennabbruch

Schlechte Sicht als Ursache für Streif und „Sicherheitslinie schlecht präpariert“.

Innsbruck. Hanns Reichelt hat den Abbruch der Abfahrt in Kitzbühel nach dem 30. Läufer kritisiert. „Nachdem es zwei der Top-Leute so abwirft, lässt man einerseits zehn weitere runter fahren und andererseits nimmt man dann dem Rest der Läufer die Chance, zu starten“, sagte Reichelt bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Innsbruck. Das finde er falsch.

Ihm selbst gehe es nach seinem Sturz auf der Streif wieder gut. Mittwoch sei er in Seefeld wieder Skifahren und habe dabei keine Schmerzen gehabt. „Deswegen werde ich nach Garmisch fahren und am Abfahrtstraining teilnehmen“, meinte der Salzburger. Danach könne er mehr sagen und entscheiden, wie es weiter gehe und ob er eventuell sogar die Abfahrt am Samstag bestreiten werde.

Sicherheit, nicht nur Show

Die Ursache für seinen Sturz fand der Speed-Spezialist in der schlechten Sicht. „Ich habe nichts gesehen. Ich wusste nicht einmal annähernd, wo ich mich befunden habe und die Kompression war dann schneller da als gedacht“, meinte Reichelt. Auch die Pistenpräparierung in Kitzbühel erntete Kritik. In der Kompression gebe es zwei Linien. Einerseits die Sicherheitsvariante und andererseits die engere und schnellere Linie, sagt der Salzburger. Heuer sei die Sicherheitslinie viel unruhiger und schlechter präpariert gewesen als die Risikovariante. „Die Strecke ist schon schwer genug, die muss man nicht noch schwerer machen.“ Außerdem sollten die Verantwortlichen für Sicherheit sorgen – und nicht nur für eine Show.

Die Auswertung der Airbag-Daten ergab, dass er bei 97 km/h gestürzt, beim ersten Aufprall mit „vier g“ gelandet sei. Der zweite Aufprall sei bei „neun g“ gewesen. Glücklicherweise habe er den Airbag getragen. Er tritt nun dafür ein, dass er in Zukunft Pflicht sei.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2016)

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