Schulen, Spitäler, Öffis: Generalstreik legt Griechenland lahm

A man rides his bicycle as passengers ships are moored during a 24-hour general strike against planned pension reforms at the port of Piraeus
A man rides his bicycle as passengers ships are moored during a 24-hour general strike against planned pension reforms at the port of PiraeusREUTERS
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Am Streik, der Donnerstagfrüh begonnen hat, beteiligen sich fast alle Berufsgruppen. Sie protestieren gegen eine geplante Pensionsreform.

Aus Protest gegen eine geplante Pensionsreform und Steuererhöhungen haben am Donnerstag in der Früh in Griechenland umfangreiche Streiks begonnen. Am Generalstreik, den die Gewerkschaften ausgerufen hatten, nehmen fast alle Berufsgruppen teil. Es soll eine der größten Aktionen seit Jahren werden. Fast alle Berufsgruppen wollen sich daran beteiligen.

Es sei einfacher zu sagen, "wer nicht streikt als wer streikt", hieß es im griechischen Rundfunk. Um die Mittagzeit marschierten Zehntausende Demonstranten durch das Zentrum Athens sowie anderer Städte wie Thessaloniki, Patras, Iraklion und Volos. In vielen Fällen demonstrierten Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie Freischaffende Hand in Hand. Händler gingen zusammen mit ihren Angestellten auf die Straße. Zudem streikten Seeleute,  die Angestellten der Müllabfuhr, Apotheker, Landwirte, Prokuristen mit Ingenieuren. Einige Inlandsflüge zu kleineren Inseln fielen aus, internationale Verbindungen sollen nicht betroffen sein. Keine Fähre lief aus Piräus aus. Wegen eines Streiks der Rechtsanwälte ruhen zudem die Gerichte. Landwirte blockieren wichtige Straßenverbindungen.

Pensiuonskürzungen drohen

Aus Angst vor Ausschreitungen zog die Polizei starke Einheiten im Zentrum Athens zusammen, wie Augenzeugen berichteten. Die Pläne der Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras sehen unter anderem Pensionskürzungen um durchschnittlich 15 Prozent und erhebliche Einbußen auch bei den Landwirten und Freischaffenden vor.

In Athen wird spekuliert, dass das Renten-Reformprogramm nur ganz schwer vom Parlament gebilligt werden könnte. Viele Abgeordnete wurden nämlich bereits von ihren Wählern aufgefordert, der Reform nicht zuzustimmen. Tsipras' Links-Rechts-Regierung hat eine dünne Mehrheit von drei Abgeordneten. Abweichler könnten das Land in eine neue politische Krise stürzen.

(APA/dpa)

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