Novomatic rüstet gegen deutsche Gesetzeskeule

(c) APA/HERBERT PFARRHOFER
  • Drucken

Der niederösterreichische Glücksspielkonzern setzt verstärkt auf die USA.

London. Für den niederösterreichischen Glücksspielkonzern war das Verbot des Automatenspiels in Wien im vergangenen Jahr das Thema schlechthin. Jetzt muss sich der Konzern, der im besagten Jahr mit knapp vier Mrd. Euro einen Rekordumsatz erzielt hat, auf eine Gesetzeskeule in Deutschland einstellen: Auch das Nachbarland will in den Jahren 2017 und 2018 das Automatenspiel einschränken.

Novomatic-Konzernchef Harald Neumann geht davon aus, dass in dem Land 30 bis 40 Prozent der insgesamt 250.000 Spielautomaten (140.000 von Novomatic) wegfallen werden. „Wir setzen verstärkt auf eigene Spielhallen, auf neue Technologien und auf neue Märkte“, sagt Neumann. Deutschland bleibe aber in Europa zusammen mit Großbritannien, Spanien und Italien das Kerngebiet für den Glücksspielkonzern.

Social Gaming

Darüber hinaus setzt die Novomatic, die im vergangenen Jahr mit 24.000 Beschäftigten (davon 3200 in Österreich) rund 50.000 Automaten verkauft hat, auf die USA. Anders als in Europa gewinnt dort das sogenannte Social Gaming (also ohne echtes Geld) immer größere Bedeutung – und zwar auch online. Ein wichtiger Treiber des erhofften Erfolgs sind laut Technik-Vorstand Thomas Graf, Sohn des Novomatic-Gründers und -Eigentümers Johann Graf, neue Technologien, die bei Automaten und Onlinespielen zur Anwendung kommen. Dazu wurden und werden Softwarefirmen zugekauft. In Italien, Großbritannien, Lettland und Spanien verfügt der Novomatic-Konzern schon über Onlinelizenzen. Dieser Sektor wächst, zumal das mobile Gaming auf dem Smartphone auch immer beliebter wird, wie es heißt. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.02.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

PK NOVOMATIC: NEUMANN/HORAK
Österreich

Casinos-Streit beendet: Novomatic und Tschechen werden Partner

"Wir sind seit vorgestern Freunde": Der Glücksspielkonzern Novomatic und ein tschechische Konsortium wollen ihre Anteile an den Casinos in ein gemeinsames Joint Venture einbringen.
Gluecksspiel
Österreich

Glücksspiel: Casinos-Bieter wollen Krieg beenden

Der Novomatic-Konzern verhandelt nun mit seinem Konkurrenten. Das Ziel: Ein langer Rechtsstreit über die Mehrheit an den Casinos Austria soll vermieden werden.
Das Spiel um die Casions Austria geht in die Verlängerung.
Österreich

Novomatic will Casinos-Mehrheit: Vertiefte Prüfung

Die Bundeswettbewerbsbehörde beantragt eine vertiefte Prüfung durch das Kartellgericht, die bis zu fünf Monate dauern könnte.
Österreich

Tschechen könnten Kontrolle über Casinos Austria übernehmen

Durch Erwerbsvorgänge wird das tschechische Konsortium Austrian Gaming Holding direkt bzw. über andere Beteiligungen 50,82 Prozent der Aktien halten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.