Der Großvater fand den Zweijährigen blutüberströmt in der Badewanne.
Wolfern/Wien. Im oberösterreichischen Wolfern (Bezirk Steyr-Land) hat am Dienstagvormittag offenbar ein Vater seinen zweijährigen Sohn und anschließend sich selbst getötet. Der Großvater fand den Kleinen am Vormittag blutüberströmt in der Badewanne des Elternhauses. Der 37-jährige Vater war mit dem Buben allein in dem neu gebauten Haus in Wolfern. Am Vormittag hätte er den Buben eigentlich zu dessen Opa bringen sollen, anschließend hätte der Vater, er war Mitglied im Musikverein, in den Kindergarten kommen sollen, um mit den Kindern zu musizieren.
Als der Mann nicht beim Großvater eintraf, fuhr dieser zum Haus der Familie. Er fand das Kind blutüberströmt in der Badewanne und alarmierte die Einsatzkräfte. Der Bub war zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte der Vater dem Buben auf den Kopf geschlagen haben, die Polizei sprach von „massiver Gewalt“. Ob die Verletzungen zum Tod geführt haben, könne man aber erst nach der Obduktion am Mittwoch genau sagen.
Motiv ist noch rätselhaft
Der Vater hatte einen Abschiedsbrief hinterlassen, der laut „OÖN“ nur aus dem Satz „ich kann nicht mehr“ bestand. Sofort wurde eine Suche eingeleitet, wenig später wurde die Leiche gefunden.
Der Mann hatte sich in einem Stadel zwei Kilometer vom Haus entfernt erhängt. Als Hintergrund werden psychische Probleme vermutet. Die Mutter und die zwei weiteren Kinder im Alter von vier und sechs Jahren wurden vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. (ag./red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.02.2016)