Lidl spitzt doch auf mehr Zielpunkt-Filialen

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Der Lebensmittelhändler erhielt für zwei Standorte grünes Licht der Wettbewerbshüter. Nun liegen der Behörde aber Übernahmsanträge für insgesamt zehn Zielpunkt-Filialen vor.

Am Donnerstag hatte die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) für die Übernahme von 90 ehemaligen Zielpunkt-Standorten seinen Segen gegeben. Nur zwei davon gingen an den Diskonter Lidl. Für Experten etwas überraschend, da das Unternehmen in Wien noch mit relativ wenigen Filialen vertreten ist, zumal Lidl stets Expansionspläne für die Bundeshauptstadt geäußert hatte. Gestern teilte der Lebensmittler mit, dass er jetzt doch insgesamt zehn Standorte übernehmen wolle.

Die Standorte, die der Diskonter neben den zwei bereits genehmigten Filialen im Auge hat, wollte man nicht nennen. Denn für die acht Filialen sei man aktuell noch in Verhandlungen, so Lidl-Sprecher Hansjörg Peterleitner zur „Presse“. Ob es sich dabei um jene acht zurückgezogenen Filialen handelt, auf die Rewe bzw. Spar ursprünglich gespitzt hätten, wollte das Unternehmen ebenfalls nicht bestätigen.

Die BWB hat am Donnerstag ihr Prüfungsverfahren für 98 Zielpunkt-Filialen abgeschlossen, aber nur 90 Standorte wurden neun Unternehmen zugesprochen. Acht geplante Übernahmen wurden aufgrund massiver Wettbewerbsbedenken zurückgezogen. (ag/herbas)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2016)

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