OECD stuft Italiens Wachstum herab: Renzi unter Druck

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Die Experten der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit rechnen mit einem geringeren Wirtschaftswachstum.

Rom. Die Aussichten für die italienische Wirtschaft werden immer trüber. Erst vor zwei Wochen korrigierte die EU-Kommission die Wachstumsprognosen Italiens für 2016 nach unten. Nun rechnen auch die Experten der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) mit einem geringeren Wachstum.

In Rom gerät Italiens Premier, Matteo Renzi, deshalb immer mehr unter Druck. Die Oppositionsparteien schlagen Alarm. Vor allem die Oppositionskraft Forza Italia kritisiert Renzi und bezeichnet die OECD-Prognosen als einen weiteren Schlag für den Premier. „Es ist offenkundig, dass Italien kaum wächst.“

Die OECD geht in Italien mittlerweile von einem Plus von rund 1,0 Prozent aus. Das sind 0,4 Prozentpunkte weniger, als sie noch im November vorausgesagt hat. Erst vor zwei Wochen hat die EU-Kommission die Wachstumsprognosen des Landes für 2016 von 1,4 auf 1,3 Prozent nach unten korrigiert. Die Regierung Renzi geht noch von einem Plus von 1,6 Prozent aus.

Italienische Kaufleute zeigen sich besorgt: Sie befürchten, der Konsum könnte wieder fallen, obwohl er 2015 erst leicht gewachsen ist. Der Handelsverband Confesercenti warnte davor, dass Italien wegen der sinkenden Wachstumsaussichten die mit der EU vereinbarten Defizitziele nicht einhalten könnte.

Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan zeigt sich dennoch optimistisch. Italien werde heuer die positiven Auswirkungen der Reformen konkret zu spüren bekommen. Die Regierung schätzt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) heuer um 1,6 Prozent zulegen wird. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2016)

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