Bernie Ecclestone rechnet mit der Hybrid-Idee ab: „Würde kein Geld mehr für Rennen ausgeben.“
Barcelona. Chefvermarkter Bernie Ecclestone fällte vor dem Start der Formel-1-Testfahrten in Barcelona ein vernichtendes Urteil über die aktuelle Lage seines PS-Zirkus. „Die Formel1 ist so schlecht wie nie zuvor“, sagte der 85-Jährige der „Daily Mail“. „Ich würde mein Geld nicht ausgeben, um mit meiner Familie ein Rennen anzusehen. Ausgeschlossen.“
Ecclestone führt diesen verheerenden Zustand auf jene „Leute“ zurück, die nur kurzfristige Erfolge im Blick hätten. Allen voran richtet sich seine Kritik an Mercedes, die Hybrid-Kultur, an Toto Wolff. „Ich will machen, was am besten für die Formel1 ist“, sagt der Brite, der seit mehr als 40 Jahren die Geschicke lenkt. Sein Rücktritt ist ausgeschlossen, Negativ-PR das Stilmittel. Die Saison startet am 20. März in Melbourne, Australien. Überholmanöver sind nicht ausgeschlossen.
Bei den ersten Testrunden in Barcelona wurde deutlich, dass sich die Kräfteverhältnisse keineswegs verschoben haben. Montag, 8.15 Uhr früh, schoben die Mercedes-Mechaniker den W07-Hybrid vor die Box auf dem Circuit de Catalunya. Fünf Minuten später zogen Weltmeister Lewis Hamilton und Nico Rosberg die Plane vom Silberpfeil. Dann folgten Bestzeiten, für manch Beobachter etwas lauter als zuletzt. Doch vom „Sound“ der V10- und V8-Motoren ist man weiterhin meilenweit entfernt. (fin)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.02.2016)