Skispringer Lukas Müller: Die Fortschritte des Lebens

SKI JUMPING - Lukas Mueller, press conference
SKI JUMPING - Lukas Mueller, press conference(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber)
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Lukas Müller über Sturz und Therapie. Wieder von einer Schanze zu springen sei momentan „utopisch“.

Graz. Lukas Müller wird heute, sechs Wochen nach seinem schweren Sturz auf der Skiflugschanze auf dem Kulm, das LKH Graz verlassen und sein Rehaprogramm im Rehabilitationszentrum Bad Häring in Tirol beginnen. Durch einen experimentellen Heilversuch mit einer sogenannten hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) machte Müller deutliche Fortschritte und kann wieder eine Zehe selbst bewegen.

Zum Pressegespräch am Dienstag am Universitätsklinikum rollte der Kärntner Sportler selbst mit dem Rollstuhl vor die Presse und berichtete von seinen bisherigen Therapien in der Druckkammer: Der Trainingseffekt in dieser sei besonders wertvoll. Von Tag zu Tag schaffe er mehr. Mittlerweile kann er sich selbst aufsetzen und sich in den Rollstuhl hieven. Schon nach drei Wochen habe er die Muskeln in einer seiner Zehen wider gespürt und es mit Willenskraft und Training geschafft, diese leicht zu bewegen.

„Utopische“ Gedanken

Wieder von einer Schanze zu springen sei seiner Ansicht nach momentan „utopisch“, aber: „Wenn ich je wieder die Möglichkeit hätte zu springen, würde ich es machen“, zeigte sich Müller überzeugt. In erster Linie wolle er aber wieder auf die Beine kommen. Er sei nun sechs Wochen nach dem Sturz noch zuversichtlicher als nach der OP und freue sich auf die Reha. Einzig die Krämpfe, die ihn jeden Tag plagen, würden ihn etwas hemmen. Das LKH Graz werde er mit einem „weinenden Auge“ verlassen, weil er die Leute lieb gewonnen habe: „Ich bin gern da, auch wenn der Grund nicht schön ist. Die Schwestern hier sind zu Freundinnen geworden.“ An den Sturz erinnert sich Müller genau: „Ich schlug auf und wusste: Die Füße sind weg.“ Er sei nicht bewusstlos gewesen, auch die Luft blieb ihm nicht weg: „Da wusste ich, dass die Kraft des Aufschlags woanders hin ist, nämlich in die Wirbelsäule.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.02.2016)

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