Während Bekleidung überraschend den Preisindex nach oben zog, wirken sich die günstigen Treibstoffpreise dämpfend aus. Die Preise in der Gastronomie stiegen ebenfalls deutlich an.
Die Teuerung ist zu Jahresbeginn in Österreich leicht angestiegen. Nach Berechnungen der Statistik Austria stieg die Inflationsrate im Jänner auf 1,2 Prozent - im Dezember lag sie bei 1,0 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Juli 2015. Preistreiber waren vor allem Bekleidung und Bewirtungsdienstleistungen. Hauptpreisdämpfer blieben die Treibstoffe.
Hauptpreistreiber im Jahresvergleich war die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" mit einer Teuerungsrate von durchschnittlich 3,8 Prozent. Bewirtungsdienstleistungen zogen im Jänner um 3,9 Prozent an, Beherbergungen kosteten durchschnittlich um 3,1 Prozent mehr. Die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" verteuerte sich im Jahresabstand um durchschnittlich 2,5 Prozent. Der übliche Preisverfall von Dezember auf Jänner im Segment "Bekleidung" fiel heuer deutlich geringer aus als im Jahr davor. Schuhe verbilligten sich im Jänner um 0,8 Prozent.
Ebenfalls angezogen haben die Preise für Wohnen. Sie sind in Österreich im Jänner mit 2,4 Prozent doppelt so stark gestiegen wie die allgemeine Teuerungsrate von 1,2 Prozent. Dass die Ausgabengruppe "Wohnen, Wasser, Energie" nur eine Inflationsrate von 0,7 Prozent aufweist, hängt mit den Heizölpreisen zusammen, die im Jänner um 21,2 Prozent gesunken sind. Haushaltsenergie insgesamt verbilligte sich um 2,7 Prozent.
Mikrowarenkorb um 1,9 Prozent höher
Preisdämpfend wirkten sich vor allem die Ausgaben für "Verkehr" aus, die um durchschnittlich 1,7 Prozent zurückgingen. Treibstoffe verbilligten sich im Jahresvergleich um 9,8 Prozent.
Die auf europäischer Ebene harmonisierte Inflationsrate (HVPI) stieg im Jänner auf 1,4 Prozent. Im Dezember waren es 1,1 Prozent.
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,9 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, verringerte sich im Jahresabstand um 0,5 Prozent.
Verbraucherpreise in Deutschland gestiegen
Auch in Deutschland sind die Verbraucherpreise im Jänner gestiegen. Der HVPI habe sich zum Vorjahresmonat um 0,4 Prozent erhöht, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag erstmals nach der Umstellung auf ein neues Basisjahr mitteilte.
Die HVPI-Inflationsrate für Jänner ist die höchste seit Mai 2015. Dennoch bleibt die Teuerung im längeren Vergleich ungewöhnlich schwach, was vor allem eine Folge der stark gefallenen Ölpreise ist. Im Monatsvergleich gingen die Preise laut Bundesamt um 1,0 Prozent zurück.
(APA/red.)