130.000 Asylwerber in Deutschland verschwunden

Eine Syrerin wird in Deutschland registriert.
Eine Syrerin wird in Deutschland registriert.REUTERS
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13 Prozent der Asylsuchenden sind 2015 nie in ihren vorgesehen Unterkünften angekommen. Sie reisen weiter oder tauchen unter.

Nach der Registrierung in Deutschland kommen einem Medienbericht zufolge viele Flüchtlinge nicht in ihrer vorgesehenen Unterkunft an. Im vergangenen Jahr habe der Anteil bei 13 Prozent gelegen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Deutschland hat 2015 etwa 1,1 Millionen Menschen erfasst. Es handelt sich daher um mehr als 130.000 Personen. Das Blatt berief sich auf eine Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Mögliche Gründe seien die Weiterreise in andere Länder oder das Untertauchen in die Illegalität.

Der "SZ" zufolge gelingt es Deutschland auch immer seltener, Flüchtlinge an die eigentlich zuständigen EU-Staaten zu schicken. Die Behörden hätten 2015 bei jedem zehnten Asylbewerber eine Anfrage an einen EU-Partner gestellt, diesen zurückzunehmen. 2014 sei es noch jeder fünfte gewesen. Nach dem Abkommen von Dublin ist eigentlich der Staat für einen Asylbewerber zuständig, in dem er zuerst den Boden der EU betrat. Viele Staaten, etwa Griechenland, halten sich daran aber nicht.

Deutschland schickte im Vorjahr nicht einmal 600 Menschen in andere EU-Staaten zurück. Angesichts von rund 442.000 Asylanträgen eine geringe Entlastung von 0,1 Prozent. In Österreich wurden 2015 92.354 Personen, die sich illegal hier aufhielten, aufgegriffen.

(Reuters)

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