Bilanz: Flughafen Wien auf Erfolgskurs

Flughafen: 2015 22,8 Mio Passagiere.
Flughafen: 2015 22,8 Mio Passagiere.(c) Bloomberg (Lisi Niesner)
  • Drucken

Dividendenerhöhung und Aktiensplit warten auf das Okay der Aktionäre. Im Mai sollen die neuen Großbauprojekte präsentiert werden.

Wien. Am Mittwoch konnte Flughafen-Wien-Chef Günther Ofner die Erwartungen der Börsianer übertreffen und verkündete das „beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte“. Mit 100,4 Millionen Euro hatte der börsenotierte Konzern 2015 erstmals ein dreistelliges Nettoergebnis eingefahren und dieses im Vergleich zu 2014 um knapp 22 Prozent ausgebaut.

Aktionäre gefragt

Dank des Rekordgewinns hebt die Flughafen Wien AG die Dividende von zuletzt 1,65 Euro für 2015 auf zwei Euro je Aktie an. Diesem Entschluss muss jedoch neben dem Aufsichtsrat die Hauptversammlung in ihrer nächsten Sitzung am 31. Mai zustimmen. Dort könnten die Aktionäre noch eine weitere Änderung durchwinken. Denn die Gesellschaft bereitet zudem einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4 vor. Das soll Handelbarkeit und Umsätze des Titels erhöhen. Die Entscheidung ist dem Kursauftrieb um mehr als 170 Prozent seit Anfang 2012 geschuldet, der die Aktie der Flughafen Wien AG zu den mittlerweile mit Abstand schwersten im Börsenindex ATX macht.

Auch sonst zeigt man sich mit der Entwicklung 2015 zufrieden: Der Umsatz konnte von 630,2 Mio. auf 654,4 Mio. Euro, das Ebitda von 250,2 Mio. auf 275,2 Mio Euro angehoben werden. Das sowie die Rekordpassagierzahl von 22,8 Mio. täuschten aber über ein schwieriges Jahr mit vielen Krisenherden und Verkehrsrückgängen vor allem im Osten hinweg, bemerkte Ofner.

Spätestens im Mai werde laut Vorstand Julian Jäger das Zehnjahresprogramm präsentiert, für das dreistellige Millionenbeträge aufgefahren werden sollen. Konkret handelt es sich dabei um Großbauprojekte wie die Sanierung des alten Terminals 2 und eine Süderweiterung um Gebäude zwischen dem sogenannten Pier Ost und dem besser als Skylink bekannten Terminal 3. „Es ist auszuschließen, dass wir hier in die Nähe der Milliarde kommen“, hieß es zu den Baukosten vonseiten Jägers. Fest stehe aber, dass die Zurückhaltung bei den Investitionen ab 2017 zu Ende sei.

Für dieses Jahr wird ein Investitionsvolumen von 95 Mio. veranschlagt, das unter anderem in Pistensanierungsarbeiten fließen soll. Diese, so wurde betont, hätten aber nicht direkt etwas mit den kürzlich bekannt gewordenen Plänen von Emirates zu tun. Die Gesellschaft kündigte kürzlich an, möglicherweise schon ab Juli mit ihrem neuen Großraumflugzeug A380 in Wien landen zu wollen.

Dritte Piste in weiter Ferne

2016 erwartet man ein leichtes Umsatz- und Gewinnplus. Ofner: „Aber im selben Tempo wird's nicht weitergehen.“ Vor allem, da der Vorstand bei Anhalten der Krisen einen leichten Rückgang der Flugbewegungen am Drehkreuz Wien-Schwechat prognostiziert. Einziger Wermutstropfen sei, so Jäger, dass man mit dem Baubeginn der dritten Piste, für die der Flughafen seit zehn Jahren auf einen positiven Umweltverträglichkeitsbescheid wartet, nicht so unter Druck stehe.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.03.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.