Neue Oberstufe: AHS wollen Verschiebung

Die Presse/Clemens Fabry
  • Drucken

Die Administratoren an den Wiener AHS schlagen Alarm: Mit dem jetzigen Verwaltungssystem sei ein Start im Herbst 2017 nicht möglich.

Die Administratoren an den Wiener AHS fordern eine Verschiebung des für Herbst 2017 geplanten flächendeckenden Starts der neuen Oberstufe. Die neue Oberstufe solle frühestens erst ein Jahr später beginnen. Grund dafür seien Schwierigkeiten bei der Verwaltung.

Die neue Oberstufe werden zukünftig alle Klassen – ähnlich dem System an Hochschulen – semesterweise geführt. Das Sitzenbleiben wird de facto abgeschafft. Über jeden negativ beurteilten bzw. jeden nicht beurteilten Pflichtgegenstand ist einfach später - und zwar innerhalb von zwei Semestern - eine Prüfung abzulegen. Diesen Veränderungen muss auch in der Verwaltung Rechnung getragen werden. Doch genau hier hakt es.

Denn mit dem aktuell eingesetzten Schülerverwaltungsprogramm Sokrates sei ein Wechsel auf das neue System derzeit nicht möglich, heißt es in einer Resolution der AHS-Administratoren. Auch wenn das Verwaltungsprogramm vollständig adaptiert sei, müsse es zunächst an ausgewählten Standorten erprobt werden, betonen die Administratoren. Es müsse sichergestellt werden, dass es zu keinen Lücken in den Aufzeichnungen der Schüler-Laufbahnen komme. Für die Verwaltung der Neuen Oberstufe wollen die Administratoren außerdem höhere Einrechnungen ihrer Tätigkeit in die Lehrverpflichtung. Die Arbeitsbelastung sei schon durch die Einführung der neuen Reifeprüfung und das neue Dienstrecht gestiegen.

FPÖ: "Hilferuf nicht ignorieren"

Die neue Oberstufe soll spätestens 2017/18 an allen mindestens dreijährigen Oberstufenformen ab der 10. Schulstufe (6. Klasse AHS bzw. zweiter Jahrgang oder zweite Klasse an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, land- und forstwirtschaftlichen Schulen sowie Bundesanstalten für Kindergarten- bzw. Sozialpädagogik) starten. Der Lernstoff wird dabei in je ein Semester umfassende Module unterteilt.

Bei einer negativen Note in einem Fach muss nicht die ganze Klasse wiederholt, sondern nur das jeweilige Modul positiv abgeschlossen werden. Mit zwei "Nicht genügend" kann man aufsteigen, bis zur Matura müssen aber alle Module nachgeholt sein. An rund 200 Schulen wird das Modell bereits erprobt - es hat aber nichts mit Schulversuchen mit einem "echten" Modulsystem in der Oberstufe zu tun, bei dem etwa einzelne Fächer abgewählt und in anderen Vertiefungen belegt werden können.

FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz kündigte dazu eine parlamentarische Anfrage an. "Dieser Hilferuf der AHS-Administratoren sollte nicht ignoriert werden", so Rosenkranz in einer Aussendung.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.