Dominic Thiem freut sich über den Aufstieg gegen Portugal, ein paar Tage Erholung vor dem Turnier in Indian Wells und sein privates Glück.
Mit einer 0:4-Bilanz im Daviscup war er nach Portugal gekommen, aber auch mit dem Selbstvertrauen einer großartigen Lateinamerika-Tour. Dominic Thiem erfüllte am Wochenende in Guimaraes alle in ihn gesetzten Hoffnungen und holte erstmals in seiner Karriere nicht nur einen Sieg für Rot-weiß-rot, sondern steuerte zwei Einzel-Siege und einen mit Alex Peya zum 4:1-Erfolg bei.
Seine Entschlossenheit, seine Daviscup-Bilanz im dritten Länderkampf endlich aufzubessern, hatte Thiem noch in Wien gezeigt. Er ließ sich beim Friseur "AUT" für Österreich ins Haar rasieren. Wenn auch das Haar wieder nachwächst, die Emotionen, die Thiem im Norden Portugals erlebt hat, werden dem 22-jährigen Niederösterreicher wohl immer in Erinnerung bleiben. "Ja, das werde ich nicht vergessen. Aber beim nächsten Daviscup wird etwas anderes in die Haare kommen", versprach Thiem.
Und vielleicht wird sich Thiem auch daran erinnern, welch auch von außen wahrnehmbarer, außergewöhnlicher Zusammenhalt bei diesem Daviscup zu spüren war. "Es war eine wunderschöne Woche, das Team ist super, es macht einem auch Spaß, weil man eh sonst die meiste Zeit alleine ist", sagte der fünffache Turniersieger.
Keine fixe Zusage für Daviscup
Trotz aller Freude kann und will sich Thiem für den nächsten Daviscup in der zweiten Runde der Europa-Afrika-Zone I vom 15. bis 17. Juli in der Ukraine aber nicht festlegen. Wegen Olympia ist diese Woche im Sommer nicht geschützt, es findet u.a. parallel ein ATP-500-Sandplatz-Turnier in Hamburg statt. "Ich will jetzt auf keinen Fall fix irgendwas zusagen. Man wird dann eh sehen."
Schon am Dienstag geht es für Österreichs neue Nummer 13 der Welt zurück auf die ATP-Tour - zu den Masters-1000-Turnieren nach Indian Wells und in der Folge nach Miami. Zuvor möchte Thiem aber versuchen, ein wenig abzuschalten. "Ich bin froh, dass jetzt ein paar Tage einmal die ganze Anspannung abfällt", gestand Thiem. "Obwohl ich kurz zuhause war, so ganz runtergekommen bin ich noch nicht. Dann denke ich, dass ich am Samstag oder Sonntag schon wieder halbwegs bereit sein werde in Indian Wells", hofft der Lichtenwörther.
Freundin Romana als Unterstützung
Und nach seiner Rückkehr wird er dann auch seine Freundin Romana Exenberger wiedersehen. Seit September sind die beiden ein Paar, in Portugal hat Thiem erstmals beim Daviscup Unterstützung von ihr erfahren. "Natürlich war es extrem schön, dass sie da war. Wenn man eine neue Freundin hat und die fast Monate lang nicht sieht, ist das natürlich nicht einfach, aber sie kommt eh überall hin, wo sie kann. Sie arbeitet ja auch."
Die Beziehung gibt Thiem eine private Ausgeglichenheit, die ihm guttut. "Das ist das Schönste, was es gibt und hat sicherlich die letzten Jahre auch ein bisschen gefehlt."
Fehlen würde dem Niederösterreicher wohl auch die Erfahrung Daviscup in seiner Karriere. Kapitän Stefan Koubek glaubt, dass Thiem von den emotionsgeladenen Auftritten in Länderkämpfen profitieren wird. "Er hat hier einiges durchgemacht, was man eben auf einem Turnier nie erleben wird und es macht einen noch stärker. Wie er damit umgegangen ist, ist sensationell."
(APA)