Biathlon-WM: Landertinger, Eder hinter Fourcade auf Podest

Dominik Landertinger
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Dominik Landertinger und Simon Eder mussten sich im 20-km-Einzel nur Martin Fourcade geschlagen geben. Der Franzose holte sein viertes Gold.

Stell dir vor, es ist Biathlon-WM, und alle Rennen gewinnt ein Franzose. So sehr Norwegen bei den Heimspielen auf dem magischen Holmenkollen auch vom ersten Triumph träumt, stets hat Martin Fourcade das bessere Ende, das ruhigere Händchen oder die eindeutig beste Laufleistung parat. Der 27-Jährige gewann nun im Rennen über 20 Kilometer seine insgesamt zehnte Goldmedaille, die vierte bei der WM in Oslo nach Siegen in der Mixed-Staffel, Sprint und Verfolgung.

Es ist ein schier unfassbares Kunststück, doch gewinnt Fourcade jetzt auch noch das Massenstartrennen, hat er Historisches geschafft. Denn bislang hat noch kein Skijäger bei einer WM in allen vier der seit 2003 durchgeführten Einzelbewerbe triumphiert. „Ich bin der Einzige, der das schaffen kann. Aber ich weiß, wie hart Biathlon sein kann. Ich genieße meine Erfolge, die ich erreicht habe“, sagt der Superstar des bewaffneten Langlaufes, der auch die Weltcupwertung gewonnen hat.
Sogar seine Konkurrenten verneigen sich vor ihm, allen voran Evergreen Ole-Einar Björndalen. Der 42 Jahre alte Norweger sagt vollkommen neidlos: „Martin ist der beste Biathlet der Welt. Er ist so stark. Er kann tun, was er will.“

Fehlerfrei zur Medaille

So schwach die WM in Oslo bislang für den ÖSV auch verlaufen sein mag, mit dem Rennen über 20 Kilometer, bei dem ein Fehlschuss eine Strafminute nach sich zieht, schlugen die ÖSV-Stars zurück. Dominik Landertinger, Massenstart-Weltmeister von 2009, lief fehlerfrei zu Silber. 5,1 Sekunden fehlten ihm auf Fourcade, der sich einen Fehlschuss leistete. Der 27-Jährige war dennoch begeistert, es ist Österreichs erstes Edelmetall seit der WM 2011. „Ich weiß nicht was ich sagen soll. Es ist meine zweite WM-Medaille, ich bin einfach nur glücklich.“
Hinter ihm lief Simon Eder („Ich bin traumatisiert bei Großveranstaltungen, konnte es nicht glauben bis zum letzten Läufer“) das Rennen seines Lebens, blieb ebenfalls erstmals in seiner Karriere über jeweils zweimal stehend und liegend Schießen fehlerfrei. Der 33-Jährige wurde Dritter – und folgte damit den Spuren seines Vaters Alfred Eder, der vor 30 Jahren hier auf dem Holmenkollen ebenfalls WM-Bronze (10-km-Sprint) gewann. Solche Geschichten schreibt nur der Sport nach Zigtausenden Kilometern in der Loipe und Hunderten Fehlschüssen.

„Es war wirklich eine unglaublich knappe Geschichte“, sagte ÖSV-Cheftrainer Reinhard Gösweiner, der den Seinen vor dem Start unentwegt eingebläut hat, in der Loipe tunlichst alles zu riskieren, doch am Schießstand „ruhig Blut zu bewahren, auf Atmung und Puls zu achten. Es war ein enorm schnelles Schießen, auch auf der Strecke zählt jede Sekunde.“

(red)

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