Künstler hacken die Stadt

Festival für Digitale Kunst und Kulturen verschreibt sich dem kreativen Widerstand im urbanen Raum.

Ein besonders heimtückischer Virus soll im Herbst in Wien ausbrechen: Der deutsche Künstler Adrian Lohmüller wird den Karlsplatz als stark frequentierten öffentlichen Platz mit Gähnlauten bespielen – und so die Stadt mit seiner „Epidemie der Trägheit“ infizieren.

Diese Installation wird ab September Teil von „paraflows 09“ sein: Einen Monat lang werden nationale und internationale Künstler mit digitalen Mitteln in den öffentlichen Raum eindringen und sich mit der Gestaltung urbaner Lebenswelten beschäftigen.

„Urban Hacking“ ist das Thema der vierten Auflage des „Festivals für Digitale Kunst und Kulturen“ in Wien. Dabei sollen Grenzräume überwunden, der Lebensraum Stadt subversiv umgestaltet werden. Veranstalter ist ein Künstlerkollektiv unter Leitung von Günther Friesinger („monochrom“).

Anders als bisher wird das Festival heuer nicht im Gefechtsturm Arenbergpark stattfinden, sondern am Karlsplatz, der vom 11.September bis 11.Oktober Ausgangspunkt und Schauplatz zahlreicher Aktionen und dokumentierter Arbeiten werden soll. Wofür eigens eine temporäre Containerlandschaft am Platz eingerichtet wird – des ehemaligen Kunsthallen-Containers eingedenk.

Eine Ausstellung zu „Urban Hacking“ wird hier ebenso stattfinden wie ein Symposium im Vorfeld: Unter den Schwerpunkten „Urban“, „Hacking“ und „Risiko“ werden Künstler gemeinsam mit Experten der Frage nach „kulturellem Widerstand“ und dessen Umsetzung nachgehen. Anschließend präsentieren rund 30 Künstler eigene Konzepte des kulturellen Widerstands in Form von Installationen, Performances und Aktionen – und „hacken“ so die Stadt.

www.paraflows.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.07.2009)

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