Der neue Rat stellt Forderungen an Politik und den ORF-Chefkandidaten.
Am Freitag haben die Redakteurssprecher aus allen ORF-Bereichen einen neuen Redakteursrat für zwei Jahre gewählt. Zum Redakteursratsvorsitzenden wurde erneut Dieter Bornemann (ZiB) gewählt, wieder dabei sind auch Margit Schuschou (ORF Tirol) und Peter Daser (Radio-Innenpolitik). Der neue Rat hat sogleich einstimmig Grundsatzforderungen an den Gesetzgeber beschlossen, darunter die völlige Neugestaltung der Aufsichtsgremien zur Stärkung der Unabhängigkeit des ORF (etwa die Verkleinerung des Stiftungsrates von 35 auf 15 Mitglieder und ein Nachweis der Qualifikation der Stiftungsräte), die sofortige Auflösung der parteipolitischen „Freundeskreise“ im Stiftungsrat, die Aufwertung des Publikumsrates zum Rundfunkrat und die Streichung des „Anhörungsrechtes“ der Landeshauptleute bei der Bestellung von ORF-Landeschefs.
An die Bewerber für das Amt der ORF-Generaldirektion (derzeit ist das nur der jetzige Chef, Alexander Wrabetz, gewählt wird am 9. August) appellieren sie, „jegliche parteipolitische Absprachen und Zusagen bei der Bestellung künftiger Führungsfunktionen zu vermeiden“. (awa)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.04.2016)