Masters: Der schwierige und teure Weg zu den 18 Löchern

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MastersAPA/AFP/JIM WATSON
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Tausende Zuschauer tragen beim Masters in Augusta zur einzigartigen Kulisse bei, Tickets sind allerdings ein sehr schwer erhältliches Gut.

Jedes Jahr in der ersten vollen Aprilwoche ergießt sich eine regelrechte Menschenflut in die US-Kleinstadt Augusta, wenn das traditionsreiche Masters Golffans aus aller Welt anlockt. 40.000 Zuschauer – freilich nie als solche, sondern immer als Gäste (engl. patrons) bezeichnet – strömen auch heuer pro Turniertag auf das Gelände des Augusta National Golf Club, wo der Zutritt sonst einem elitären Mitgliederkreis vorbehalten ist. Gemeinsam mit über 30 Sorten von Azaleen sorgen die Fanmassen entlang der Fairways für eine einzigartige Kulisse.

Wer die diesjährige 80. Auflage vor Ort erleben darf, hat entweder großes Glück gehabt oder eine Menge Geld gezahlt, denn Masters-Tickets zählen zu den am schwierigsten zu beschaffenden im Sport. 325 Dollar beträgt der offizielle Preis für den Turnierpass, davon gehen jedoch fast alle an eingetragene Mitglieder. Seit 2012 dürfen Glücksritter bei einer Verlosung auf eines der wenigen zurückgegebenen Tickets hoffen. Deutlich besser stehen die Chancen im Wiederverkauf, dort werden Tageskarten allerdings ab rund 2500 Dollar gehandelt – ohne Grenze nach oben...

Vergleichsweise billig gestaltet sich der Besuch. Was dem Wimbledon-Tennisturnier seine Erdbeeren sind, ist in Augusta das Pimento-Cheese-Sandwich, das nach wie vor mit humanen 1,50 Dollar zu Buche schlägt. Auch das Bier dazu ist leistbar (vier Dollar). Von alledem wird nicht ein einziges Selfie nach draußen dringen, denn Mobiltelefone sind im Augusta National Golf Club ebenso wie etwa Laufen strengstens untersagt, jeder Verstoß wird mit dem sofortigen Verweis bestraft. Dieses strikte Protokoll gehört ebenfalls zum Mythos an der Magnolia Lane.

Die US-Fans dürfen wieder hoffen

Die US-Abordnung unter den Fans darf heuer jedenfalls wieder auf einen Heimsieg hoffen. Titelverteidiger Jordan Spieth erwischte einen exzellenten Start und lag nach dem ersten Tag mit 66 Schlägen (sechs unter Par) klar vor seinen im Vorfeld gehandelten Mitfavoriten wie Rory McIlroy (9./70 Schläge) oder dem Australier Jason Day (21./72 Schläge) in Führung. Der 22-jährige Texaner wäre der erst vierte Profi und der erste seit Tiger Woods (2001/2002), der das grüne Jackett erfolgreich verteidigen könnte. Bernd Wiesberger warfen zwei Bogeys und ein Doppel-Bogey im Finish auf den 34. Rang zurück (73/eins über Par). „Augusta hat auf der Backnine zurückgebissen“, schrieb der Burgenländer auf Facebook.

Einen neuen Negativrekord in der langen Masters-Geschichte schrieb Ernie Els, dem gleich das erste Loch „Süße Duftblume“ zum Verhängnis wurde. Auf dem Grün verlor der vierfache Major-Sieger aus Südafrika die Nerven, scheiterte mehrmals – auch einhändig – aus kürzester Distanz und benötigte für das Par-4-Loch letztlich neun Schläge. „Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, danach weiterzumachen. Aber man liebt das Spiel und hat Respekt vor dem Turnier“, erklärte der 46-Jährige nach seiner 80er-Runde. Schon in der Vergangenheit hatte Els mit sogenannten Yips, plötzlich auftretenden Muskelzuckungen, zu kämpfen.

(swi)

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