Neuer Präsident. Opposition wollte Wahl verhindern.
Prishtina. Kurz vor der feierlichen Angelobung des neuen kosovarischen Präsidenten, Hashim Thaçi, kam es am Freitagvormittag im Zentrum Prishtinas zu einem Tränengasanschlag. Drei Verdächtige wurden festgenommen.
Bei der Zeremonie zur Amtseinführung Thaçis, der bis zuletzt Außenminister des Kosovo war, wurden etwa 1000 Gäste, darunter 50 ausländische Delegationen, erwartet. Bereits in den Morgenstunden war das Zentrum der kosovarischen Hauptstadt von der Polizei abgeriegelt worden. Drei Oppositionsparteien – Vetevendosje, Allianz für die Zukunft und Nisma – hatten die Wahl Thaçis nicht gutgeheißen und dessen Angelobung im Parlament tags zuvor boykottiert. Vetevendosje-Anhänger hatten Steine auf das Parlamentsgebäude geschleudert.
Auch die Oppositionsparteien greifen immer wieder auf Tränengasattacken und andere Störversuche zurück, um die Arbeit der regierenden Koalition zu torpedieren. Sie wollen damit die Auflösung des Abgeordnetenhauses und vorzeitige Neuwahlen erzwingen, weil sie ihrer Meinung nach die serbische Minderheit bevorzuge. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.04.2016)