Der Betreiber der Kette "Centimeter" fühlt sich zu Unrecht bestraft. Nun wird die Richterin das betreffende Lokal besuchen.
Dass er nach dem Tabakgesetz bestraft wurde, weil er in einem seiner Lokale nicht den vorgeschriebenen Nichtraucherschutz bieten soll, ist für den Wiener Gastronomen Heinz Pollischansky nicht akzeptabel. Der Betreiber der "Centimeter"-Kette bekämpft daher den Bescheid der straferlassenden Behörde. Am Donnerstag ist im Verwaltungsgericht die entsprechende Verhandlung eröffnet worden.
Es geht um das "Centimeter"-Lokal in der Stiftgasse in Neubau. In zwei Anzeigen wurde behauptet, der Nichtraucher-Bereich entspreche nicht dem Gesetz, weil sich dort die Schank und der Bar-Bereich befände. Außerdem sei der Raum unzureichend vom Raucherbereich getrennt. Überdies würde Rauch in die Küche eindringen, und auf dem Weg zur Toilette müsse man den Raucherraum passieren.
Letzteres ist nach jüngster Judikatur kein Problem mehr. Derzufolge ist Nichtrauchern das kurze Durchqueren des Raucherraumes zumutbar. Die anderen Punkte wies Pollischanksy als unzutreffend zurück. Rauch gelange mit Sicherheit keiner in die Küche: "Ich wurde von der MA 36 beauftragt, eine Überdruckanlage zu installieren, die das verhindert. Das wird auch regelmäßig kontrolliert." Was den Nichtraucher-Bereich betrifft, habe er den Raum mit den meisten Sitzplätzen gewählt, da die Mehrheit seiner Gäste nicht bloß zum Trinken komme: "Für uns ist wichtig, dass die Leute, die essen, auch im Nichtraucher-Bereich sitzen."
Richterin Brigitte Hrdliczka möchte sich persönlich ein Bild machen und wird daher unangemeldet das betreffende Lokal besuchen. Pollischanksys Angebot, ihre Zeche zu übernehmen, wies sie bestimmt zurück. Die Verhandlung wurde auf unbestimme Zeit vertagt.
(APA)