Die Pop-Ikone war ihrer Heimat Minnesota immer treu geblieben. Prince ließ sich in der Nähe von Minneapolis seinen eigenen Studiokomplex bauen.
Er starb, wo er lebte: Am Donnerstagmorgen (Osrtszeit) war die Pop-Ikone Prince „leblos in einem Aufzug“ der Paisley Park Studios gefunden worden, teilte die Polizei mit. Der Sänger und Mulitinstrumentalist hatte immer Wert darauf gelegt, die Kontrolle über seine Musik zu behalten. In den Achtzigerjahren ließ er sich darum seinen eigenen Studiokomplex bauen, in Chanhassen im US-Bundesstaat Minnesota, in der Nähe seiner Heimatstadt Minneapolis.
Fotos aus dem Studio- und Wohnkomplex gibt es nur wenige. Nur selten erlaubte Prince Journalisten Einblick in seine Privatsphäre.
1986 wurde mit dem Bau der Paisley Park Studios nach Entwürfen des kalifornischen Architekturbüros Boto Design begonnen, schreibt das Magazin „Time“. Zehn Millionen Dollar soll es gekostet haben. Ein Jahr später wurde der kühle, nüchterne Komplex, der genaugenommen aus einem runden und einem deutlich größeren eckigen Gebäude besteht, eröffnet.
Auch sein eigenes Musiklabel, das er gemeinsam mit dem Musikriesen Warner Bros. gründete, nannte Prince Paisley Park Records. Dieses existierte aber nur bis 1994, bis zum großen Streit mit Warner Music und der darauffolgenen Umbenennung in Symbol.
Von außen wie ein Gefängnis
Von außen erinnern die Gebäude wegen ihrer wenigen Fenster an ein Gefängnis, schreibt das „Billboard“-Musikmagazin. Innen sei dieses aber großzügig gestaltet. Über Glaspyramiden im Dach fällt im größeren Gebäude Licht in eine riesige Empfangshalle, deren Wände wie ein Himmel bemalt sind.
Wenn Prince in dem Anwesen weilte, wurden diese Oberlichter in Purpur (engl. purple wie in Princes Hit „Purple Rain“) beleuchtet. Aufnahme- und Tanzstudios sowie Konzertsäle sind in dem Komplex untergebracht, es gibt zahlreiche Fotos der Pop-Ikone, die Farbe Purpur und das Symbol, nach dem er sich zeitweise benannte, finden sich überall.
Auf seinem Anwesen trat Prince auch auf, erst im Herbst spielte er dort ein Privatkonzert für Madonna, aber auch "Normalsterbliche" konnten Tickets für Konzerte des Pop-Superstars erwerben. Zudem nannte er einen Song „Paisley Park“.
Über die privaten Räumlichkeiten des Musikers ist wenig bekannt. In dem privaten Büro, das sich über zwei Stockwerke erstrecke, gebe es drei Betten, schreibt „Time“. Auch andere Künstler nahmen hier Songs auf, jene, die Prince gefördert hatte, darunter Sheila E. und Carmen Electra.
Grammys stehen im Keller
In den Paisley Park Studios habe Prince auch seine diversen Trophäen für seine Musik - von Grammys über Platinschallplatten bis hin zu einem Oscar -, doch diese habe er nicht ausgestellt, heißt es in „Time“, sondern im Keller verstaut. Dort sollen auch noch viele Stunden unveröffentlichter Aufnahmen des Stars lagern.
Dass sich ein Musiker sein eigenes Studio baut, ist nicht ungewöhnlich. Schon Jimi Hendrix gründete kurz vor seinem Tod die Electric Lady Studios in New York. Diese werden bis heute betrieben.
>> Bericht im "Billboard"-Magazin
(Red.)