Euro-Monitoring: Österreich schwächelt bei Wettbewerbsfähigkeit

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Das Land ruhte sich auf früheren Erfolgen aus, stellt die Allianz in ihrem Bericht fest. Österreich fiel 2015 im Euro-Ranking auf Platz zehn zurück

Österreich ist voriges Jahr gemessen an der wirtschaftlichen Gesamtbewertung im Euroraum vom neunten auf den zehnten Platz zurückgefallen. "Österreich hat sich augenscheinlich auf seinen Erfolgen in der Vergangenheit ausgeruht", erklärte Allianz-SE-Chefvolkswirt Michael Heise zum neuen Euro-Monitoring des Konzerns. Relativ schwach schneidet unser Land in der Kategorie "Wettbewerbsfähigkeit" ab.

Die wettbewerbliche Schwäche Österreichs lasse sich unter anderem auf den niedrigen Exportanteil am BIP und den rückläufigen Anteil am Welthandel zurückführen. Die Position Österreichs im Mittelfeld der Eurozone sei mit der relativ guten Ausgangslage zu erklären, basierend auf einem soliden Arbeitsmarkt, der längerfristigen Entwicklung der Lohnstückkosten, der niedrigen Verschuldung der Privathaushalte sowie dem hohen Nettoauslandsvermögen.

Stabilität: Österreich tritt auf Stelle

Beim Indikator "Arbeitsproduktivität" habe Österreich zwar etwas Boden gewonnen, befinde sich aber immer noch im kritischen Bereich. Die besten Ergebnisse gebe es in den Kategorien "Privat- und Auslandsverschuldung" sowie "Solidität der Staatsfinanzen" mit dem achten und dem zehnten Platz. Eine positive Bilanz zieht Allianz auch bezüglich der Arbeitslosenquote, wo Österreich als nur eines von drei Ländern die Note "gut" erhielt.

Hinsichtlich der bestehenden Ungleichgewichte weist Österreich laut Allianz zwar geringste Mängel auf (Platz fünf in der Eurozone). Bei den Fortschritten bei der wirtschaftlichen Stabilität gehört es allerdings mit dem 16. Rang zu den schwächeren Ländern der Wirtschafts- und Währungsunion, so die am Dienstag publizierte Studie.

Irland als Auifsteiger

Der Euroraum zeigte 2015 eine tendenziell kontinuierliche Verbesserung der wirtschaftlichen Stabilität - der Schnitt aller Euro-Länder lag laut Allianz auf dem höchsten Stand seit 2007. Als Aufsteiger des Jahres stellte sich Irland heraus, das im Gesamtranking vom zehnten auf den vierten Platz vorrückte. Zurückgefallen sind Estland, Griechenland und Litauen, während sich fünfzehn Ländern verbesserten. Deutschland lag in der Gesamtwertung an der Spitze, knapp gefolgt von der Slowakei. Schlusslicht war wie auch schon 2014 Zypern. Den Vergleich mit den USA braucht die Eurozone laut Heise nicht zu scheuen, denn im Euroraum scheine das Wachstum mit geringeren Ungleichgewichten einherzugehen als in den Vereinigten Staaten.

(APA)

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