Steuereffekt hebt Gewinn der Bawag

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182 Millionen mehr Nettogewinn hat die Bawag einem Steuereffekt zu verdanken.

Wien. Ein steuerlicher Sonderertrag hat bei der Bawag PSK im ersten Quartal 2016 den Nettogewinn gepusht. Mit 182 Millionen Euro lag der Überschuss per Ende März um 62 Millionen Euro oder 51 Prozent über dem Wert vom ersten Quartal 2015. Operativ ist der Gewinn im Jahresabstand leicht gefallen. Für Zukäufe fühlt sich die Bank stark genug mit Kapital und Cash versorgt. Wie die Bank zur Vorlage der Erstquartalszahlen am Dienstag mitteilte, wurde im heurigen ersten Vierteljahr ein einmaliger positiver Nettosteuerertrag von 61 Mio. Euro erfasst, der sich „unserer Erwartung nach im Lauf des Jahres wieder umkehren wird“.

Auch ein Beteiligungsverkauf wurde abgeschlossen: Die Tochter in Malta, die Bawag Malta Bank Ltd., wurde an das kanadische Investmenthaus MFC abgegeben. Der damit realisierte Buchgewinn spielte im Quartalsergebnis aber eine untergeordnete Rolle.

Zinsergebnis höher als 2015

Für die ersten drei Monate meldete die Bank einen Rückgang der operativen Aufwendungen um elf Prozent, die Kreditrisikokosten sanken um ein Viertel. Weil die Zinsaufwendungen relativ stärker gefallen sind als die Zinserträge, war das Zinsergebnis höher als voriges Jahr um diese Zeit. Operativ lag das Ergebnis mit 129,9 Mio. Euro um 5,9 Prozent unter dem Vorjahreswert, auch der Vorsteuergewinn war um 4,6 Prozent niedriger.

Mit der Aktivierung latenter Steuern auf Verlustvorträge gab es dann entsprechende Sondererträge, die unter dem Strich zum Gewinnsprung verhalfen. Für das Gesamtjahr erwartet man, alle für 2016 gesetzten Ziele zu übertreffen, wie Bankchef Byron Haynes sagte. Zu Jahresbeginn wurde für heuer das Ziel eines Nettogewinns von mindestens 450 Mio. Euro ausgegeben. Laut Finanzchef Anas Abuzaakouk wird die Bank 2016 „operative und strategischer Maßnahmen“ zur weiteren Effizienzsteigerung setzen.

Bei der Bawag stehen wie bei anderen Banken auch Filialstraffungen an, die Bank selbst spricht lieber von „Optimierung“. Kolportierte Schließungen und einen von Arbeitnehmervertretern befürchteten Abbau von bis zu 200 Mitarbeitern kommentierte der Bankchef weiterhin nicht. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2016)

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