Rosberg fährt in Barcelona auf Spuren von Formel-1-Legenden

Nico Rosberg.
Nico Rosberg.(c) GEPA pictures
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Nico Rosberg kann mit seinem fünften Saisonsieg mit Mansell und Schumacher gleichziehen. Max Verstappen debütiert im Red Bull.

Barcelona/Wien. Mit dem Grand Prix von Spanien in Barcelona am Sonntag (14 Uhr, live ORF eins, RTL und Sky) wird traditionell die Europa-Tournee in der Formel 1 eingeläutet. Nico Rosberg führt die WM-Wertung mit vier Siegen in Folge überlegen an und könnte in Katalonien Geschichte schreiben. Mit einem erneuten Triumph würde der Deutsche zu Michael Schumacher (2004) und Nigel Mansell (1992) aufschließen, die den besten Saisonstart mit fünf Siegen halten. Beide wurden in dem jeweiligen Jahr Weltmeister. Saisonübergreifend hält Rosberg bei sieben Erfolgen, damit fehlen ihm noch zwei auf den Rekord von Sebastian Vettel.

Rosberg, der in der WM-Wertung 43 Punkte vor Hamilton liegt, will sich trotz der imposanten Zahlen aber nicht auf Spekulationen einlassen. „Das war ein super Start, aber im Moment genieße ich einfach den Augenblick und meine aktuelle Form. Ich gebe mein Bestes, um so weiterzumachen, und hoffe, dass ich es bis zum Saisonende durchziehen kann“, sagte der Barcelona-Vorjahressieger.

Die große Frage ist, ob Mercedes die Technikprobleme am Boliden von Stallrivale Lewis Hamilton endlich in den Griff bekommt. Der Brite gibt sich trotz der Pechsträhne noch nicht geschlagen. „Für mich ist das Glas halbvoll. Es ist eine große Herausforderung, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns. Noch sind 17 Rennen zu fahren“, betonte der dreimalige Weltmeister und lobte die Zusammenarbeit mit seiner Crew demonstrativ. „Wir haben die Abstimmung des Autos bisher an jedem Wochenende gut getroffen. Leider konnte ich das nie voll ausreizen“, meinte Hamilton, der in der Rennpause mit ausgelassenen Partyfotos für Gesprächsstoff sorgte und bei der Pressekonferenz mit lila Kappe auffiel.
Auch Ferrari-Aushängeschild Vettel will die Saison trotz 67 Punkten Rückstand nicht vorzeitig abhaken. „Es ist einfach noch zu früh“, sagte der Vierfach-Champion der „Sport Bild“. „Man ist immer gut beraten, ruhig weiterzuarbeiten und seinen Plan zu verfolgen. Und immer genau zu analysieren, wo man aufrüsten muss. Es ist normal, dass es nicht leicht ist, aus einem Loch zu kommen, das durch jahrelange Misserfolge entstanden ist. Da ist Geduld gefragt.“

Max Verstappen wird in Barcelona sein Renndebüt im Red Bull feiern, nachdem er in der vergangenen Woche vom B-Team Toro Rosso aufgerückt ist. „Ich bin begeistert über die Möglichkeit, für Red Bull Racing zu fahren und kann es kaum erwarten, ins Auto zu steigen“, erklärte der 19-Jährige, der im Vorjahr als jüngster Pilot in die Geschichte der Formel 1 einging. Die Beförderung ist aber auch als deutliches Signal an das Management des Niederländers rund um Vater und Ex-Pilot Jos Verstappen zu verstehen, schließlich soll zuletzt Ferrari großes Interesse am „Wunderkind“ bekundet haben.

Den umgekehrten Weg musste Daniil Kwjat für seine ungestümen Attacken gegen Vettel in Sotschi gehen. Der Russe wurde telefonisch von Teamchef Helmut Marko über die Versetzung zu Toro Rosso, wo er 2014 seine Karriere begonnen hatte, informiert. „Ein Schock. Es gab keine wirkliche Erklärung. Wenn die Chefs etwas wollen, dann wird es gemacht“, meinte der 22-Jährige, der in dieser Saison mit Platz drei in China auf sich aufmerksam gemacht hatte. Trotz des Rückschlags gab sich Kwjat kämpferisch. „Jetzt arbeite ich mit einem Team zusammen, das mich unterstützt und mit dem ich noch viel erreichen will. Wir werden sehen, wer die besseren Resultate bringt.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.05.2016)

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