Skoda Superb Combi: Und die Raumschiffe, es gibt sie doch . . .

Woher in aller Welt kommt nur dieser ganze Platz? Der Skoda Superb Combi 4x4 TSI mit 280 PS und Automatik.
Woher in aller Welt kommt nur dieser ganze Platz? Der Skoda Superb Combi 4x4 TSI mit 280 PS und Automatik.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Skoda Superb Allradkombi verblüfft auch in seiner aktuellen Version. Nicht nur mit Platz.

Wien. Die Menschheit hat seit der Erfindung des Rades ja schon einen ziemlich langen Weg hinter sich gebracht. Aber auch der Einzug des WLAN in moderne Automobile kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir in den anderen zentralen W-Fragen seit Tausenden Jahren auf der Stelle treten: woher wir kommen, wohin wir gehen, und was das alles hier eigentlich soll.

Der Skoda Superb Combi 4x4 TSI DSG fügt dem noch eine weitere Frage hinzu, die wir auch nach einer ausführlichen Testphase nicht so ohne Weiteres beantworten können. Woher bitte schön kommt der ganze Platz im Innenraum? Wie Skoda auf knappen vier Metern und 86Zentimetern beachtlichen Platz für Fahrer und Beifahrer, eine fast schon angeberische – ja wir nennen es – Halle im Fond und diesen riesengroßen Kofferraum unterbringt, ist rein mathematisch nicht erklärbar. Zusätzlich mit dem riesigen Glasschiebedach unseres Testwagens (Teil eines Open-Air-Pakets um 1510 Euro) ergibt sich ein Raumgefühl, das man in anderen Kombis vergeblich suchen wird. Es darf einen allerdings nicht stören, wenn es bei Unterhaltungen auf der Rückbank gelegentlich hallt. Ein Erklärungsversuch: Das Blech der Heckklappe wirkt dünner als bei vergleichbaren Premiumkombis der Oberklasse – vielleicht liegt hier die Lösung dieses Geheimnisses?

Großer Benziner überzeugt

Doch der Superb gibt nur dieses eine Rätsel auf, alle anderen Fragen beantwortet er lässig. Woher wir kommen? Viele, viele Kilometer aus der anderen Richtung. Und zwar unglaublich entspannt. Wer noch zwischen Diesel und Benzin als Kraftstoff schwankt, sollte dies einmal mit dem 2.0-TSI-Benzinmotor mit 206 kW (280 PS) beraten. Leise, Kraft ohne Ende, ohne zu nerven. Der Verbrauch liegt freilich eher bei neun als bei sieben Litern Super plus auf 100 Kilometer. Reichweitenrekorde lassen sich so mit dem 66-Liter-Tank keine aufstellen. Und auch das Sechs-Gang-DSG könnte ohne Weiteres noch ein, zwei Schaltstufen zusätzlich vertragen. Doch mit einem Acht-Gang-DSG würde dieser Superb nicht nur beim Thema Raum in seiner eigenen Klasse spielen.

Womit wir schon bei der zweiten Frage wären: Nämlich, wohin wir gehen. Mit diesem Auto überall hin. Vielleicht rumpelt und knarzt es ein bisschen mehr als bei vergleichbaren Kombis aus dem eigenen Konzern oder jenen von BMW, Mercedes und Volvo (siehe Heckklappenblech oben). Abgesehen davon gibt es nicht nur nichts zu beanstanden, sondern findet sich von allem im Übermaß.

Der Allradantrieb sorgt für Traktion in allen Lebenslagen, die Einstellungen der Fahrwerksregelung (1043 Euro) helfen bei Kurven und beim Bergabfahren, die belüfteten Ledersitze (2143 Euro) sind mehr als langstreckentauglich, das Soundsystem von Canton (603 Euro) macht den Riesenkombi zum Konzertsaal (und muss kein Dieselbollern übertönen).

Es gibt überall genug Ablageflächen, in der Konsole unter der Klimaanlage findet sogar eines dieser XXL-Smartphones Platz. Das Navigationssystem (Teil des Technikpakets um 1420 Euro) und die Assistenzsysteme (Sicherheitspaket um 1086 Euro) überzeugen.

60.000 Euro für Topversion

Bleibt noch die dritte Frage: Wozu das alles? Auch unser Test-Skoda vermag diese Frage aller Fragen natürlich nicht anschließend zu beantworten. Aber so viel schon: Solange wir gefahren sind, hat sich die Sinnfrage eigentlich nie gestellt. Für 60.349 Euro ist der Superb ein Auto, das keinen Vergleich scheuen muss, in der Raumkategorie aber Maßstäbe setzt. (fa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.05.2016)

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