Man Booker International Prize geht an Koreanerin Han Kang

Han Kang signiert ein Exemplar ihres Buchs
Han Kang signiert ein Exemplar ihres Buchs "The Vegetarian"(c) AFP
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Unter den Nominierten war unter anderem der Roman "Ein ganzes Leben" des österreichischen Autors Robert Seethaler.

Der diesjährige Literaturpreis Man Booker International Prize geht an die Koreanerin Han Kang. Sie gewann den Preis am Montagabend in London für ihren Roman "The Vegetarian". Das Preisgeld von 50.000 Pfund (rund 63.500 Euro) gehen je zur Hälfte an die Autorin und ihre britische Übersetzerin Debbie Smith.

Mit dem Booker-Preis werden ausländische Werke ausgezeichnet, die ins Englische übersetzt werden. Er ist einer der wichtigsten Literatur-Auszeichnungen Großbritanniens. Unter den Nominierten war unter anderem der Roman "Ein ganzes Leben" (englische Übersetzung: "A Whole Life") des österreichischen Autors Robert Seethaler.

Der in Wien geborene Seethaler (49) hatte es mit seinem Roman als erster Österreicher auf die Shortlist des Man Booker International Prize geschafft. Für das 2014 auf Deutsch erschienene Buch hatte Seethaler im Vorjahr den Grimmelshausen-Preis erhalten. Erfolg hatte er zuvor mit seinem Roman "Der Trafikant". Seethaler ist ausgebildeter Schauspieler, zuletzt spielte er in Paolo Sorrentinos Film "Die ewige Jugend" mit.

"The Vegetarian" erzählt die Geschichte einer Koreanerin, die dem eintönigen Leben zu entfliehen versucht und dadurch Konflikte mit ihrer Familie heraufbeschwört. Die Jury lobte den "bewegenden und suggestiven" Roman, der "durch die Tiefe seiner Fremdartigkeit überrascht". Es ist der erste Roman der Autorin, der ins Englische übersetzt wurde.

Peis bisher für Gesamtwerk

Der Man Booker International Prize wurde in diesem Jahr erstmals für ein fremdsprachiges und in Großbritannien in englischer Übersetzung veröffentlichtes Buch verliehen. Bisher wurde er alle zwei Jahre an ein Gesamtwerk vergeben. Bisherige Preisträger waren Ismail Kadare (2005), Chinua Achebe (2007), Alice Munro (2009), Philip Roth (2011), Lydia Davis (2013) und Laszlo Krasznahorkai (2015).

Die Auszeichnung wurde 2005 als Ergänzung zum renommierten Bookerpreis geschaffen, für den allein englischsprachige Romane infrage kommen, die in Großbritannien und dem Commonwealth veröffentlicht wurden.

(APA/dpa)

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