Iran: Polizei löst Trauerfeier gewaltsam auf

(c) AP (Caspian Makan)
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Die iranische Polizei ist gewaltsam gegen 500 Menschen vorgegangen, die eine Trauerfeier für die getöteten Demonstranten besucht hatten. Oppositionsführer Moussavi wurde gewzungen, den Friedhof zu verlassen.

Am Donnerstag hat die iranische Polizei eine Trauerfeier für die getöteten Demonstranten gewaltsam aufgelöst. "Hunderte haben sich rund um das Grab von Neda Agha Soltan versammelt, um zu trauern und den anderen Toten zu gedenken", berichtete ein Augenzeuge. Neda ist eine der Personen, die im Zuge der gewaltsamen Unruhen getötet worden ist. Sie ist zum Symbol der iranischen Protestbewegung geworden.

Oppositionsfüher Mir-Hossein Moussavi wurde von den Sicherheitskräften gezwungen, den Friedhof Behesht-e Zara in Teheran zu verlassen. Gemeinsam mit dem Oppositionspolitiker Mehdi Karroubi wollte er die Gräber der Demonstranten aufsuchen. Die Polizei ließ ihn jedoch gar nicht erst aus seinem Auto aussteigen. Daraufhin riefen die Demonstranten "Gott ist groß" und "Tod dem Diktator". Die Sicherheitskräfte gingen schon beim Eintreffen der ersten Trauergäste mit Knüppeln auf diese los, erzählen Augenzeugen.

Zahlreiche Demonstranten waren bei den Protesten gegen den Ausgang der Präsidentenwahl vom 12. Juni verhaftet worden, um die 20 starben. Sie weigerten sich, das offizielle Wahlergebnis, wonach Amtsinhaber Mahmoud Ahmadinejad Wahlsieger ist, nicht anerkennen. Die Regierung hatte Versammlungen zum Gedenken an die Toten verboten.

(Ag.)

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