Neues VOR-Tarifsystem bringt Aus für Zonen

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Symbolbild(c) FABRY Clemens
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Ab 6. Juli gilt im Verkehrsverbund Ost-Region ein neues Tarifsystem. Zonen sind damit Geschichte, der Preis wird künftig von A nach B berechnet. Die Auswirkungen sollen für einen Großteil der Fahrgäste überschaubar sein.

Der Verkehrsverbund Ost-Region hat am Dienstag ein neues Tarifsystem präsentiert, das ab 6. Juli 2016 in Kraft tritt. Die Preisgestaltung nach Zonen ist damit Geschichte. Ab nun gilt ein Streckentarif für den gesamten VOR-Raum (Wien, Niederösterreich, Burgenland). Wer nur in der Kernzone Wien unterwegs ist, bleibt von der neuen Preisgestaltung unberührt.

Zonen zählen war gestern: Künftig, so verspricht es der VOR, wird der Preis von A nach B berechnet. Der Kunde gibt Start- und Zieldestination ein, wählt die Ticketkategorie und bekommt seinen Preis. Geltungsbereiche und Preise für den neuen VOR-Tarif sind in der neuen Online-Preisauskunft auf www.vor.at ersichtlich. Das neue System betrifft nicht nur den VOR, sondern auch die Tarifgruppen im Verkehrsverbund Niederösterreich-Burgenland (VVNB). Die beiden Gebiete werden nun zu einem Verkehrsverbund zusammengeführt. Stadtverkehre sind dabei inkludiert.

Hauptverbindungen sollen praktisch unverändert bleiben

Der VOR versprach, dass für den Großteil der Fahrgäste die neue Systematik kaum Auswirkungen auf den Preis haben werde. Hauptverbindungen wie St. Pölten – Wien oder Eisenstadt – Wien sollen praktisch unverändert bleiben. Für Fahrgäste, die den Öffentlichen Verkehr für kurze Strecken in Anspruch nehmen und dabei bisher eine Zonengrenze überschritten, werde der neue Tarif wesentlich günstiger. Es gebe aber auch Passagiere, für die das neue System eine Verteuerung mit sich bringe. "Insgesamt ist die Umstellung für den Verkehrsverbund einkommensneutral – das Preisniveau bleibt also unterm Strich gleich", betonte VOR-Geschäftsführer Wolfgang Schroll.

Arbeiterkammer und Verkehrsclub Österreich (VCÖ) begrüßten das neue Tarif-System als transparenter und übersichtlicher. Die AK riet den Kunden, sich auf der Internetseite des VOR zu informieren, was in Zukunft auf der normalen Strecke gezahlt werden muss. Wer künftig günstiger fährt, könne die alte Jahreskarte ohne Gebühr vorzeitig kündigen und zum 6. Juli eine neue kaufen. Wer mit dem neuen Tarif mehr zahlen muss als bisher, kann mit der alten Karte bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit weiterfahren.

Der VCÖ forderte als nächste Schritte eine Ausweitung des Angebots und zusätzliche Verbindungen. "Bei jeder Reform gibt es neben Gewinnern auch Verlierer. Falls sich in der Praxis gravierende Probleme oder Verschlechterungen zeigen, muss es Nachbesserungen daher geben. Ziel der Tarifreform muss ja sein, neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen und nicht bestehende Fahrgäste zu verärgern", betonte der VCÖ-Experte Markus Gansterer.

(APA)

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