Weltbank: Weltwirtschaft wächst 2016 deutlich langsamer

A farmer harvests cotton in his field at Rangpurda village
A farmer harvests cotton in his field at Rangpurda villageREUTERS
  • Drucken

Die Korrektur der Prognose im Vergleich zu Jänner fiel mit 0,5 Prozentpunkten unerwartet heftig aus. Anhaltend niedrige Rohstoffpreise seien dafür ausschlaggebend.

Die Weltbank hat ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft für das laufende Jahr deutlich nach unten korrigiert. Statt der noch im Jänner erwartenden 2,9 Prozent Wachstum sieht die Weltbank jetzt nur noch einen Anstieg der weltweiten Wirtschaftsleistung um 2,4 Prozent. Das teilte die Weltbank am Dienstag in Washington mit.

Das Wachstum vor allem in entwickelten Volkswirtschaften sei schleppend und die Rohstoffpreise seien anhaltend niedrig, führte die Weltbank zur Begründung an. Allein die Rohstoffpreise, die vor allem exportierenden, aufstrebenden Volkswirtschaften zu schaffen machten, seien für die Hälfte der Korrektur verantwortlich.

Rohstoffexporteure drosseln Wachstum

Weltbank-Präsident Jim Yong Kim erklärte, vor allem Rohstoffexporteure müssten sich schneller an die Bedingungen anpassen, um die Lebensverhältnisse für die Ärmsten zu verbessern. "Wirtschaftswachstum bleibt die wichtigste Triebfeder für die Armutsbekämpfung, und deswegen sind wir besorgt, wenn das Wachstum bei Rohstoffexporteuren scharf abgebremst wird", sagte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim.

In vielen Entwicklungsländern komme eine hohe private Verschuldung als Problem hinzu. Die Niedrigzinspolitik habe dazu geführt, dass viel Geld aufgenommen wurde. "Im Fahrwasser des Kreditbooms ist es nicht ungewöhnlich, wenn sich die Zahl fauler Kredite vervierfacht", sagte der Chefökonom der Weltbank, Kaushik Basu.

Bereits im April hatte mit dem Internationalen Währungsfonds eine weitere einflussreiche Wirtschaftsorganisation trübere Aussichten für die Weltwirtschaft prognostiziert. Der IWF ging im April von einem Wachstum der weltweiten Wirtschaftsleistung in Höhe von 3,2 Prozent im Jahr 2016 aus.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

THEMENBILD: VOESTALPINE / STANDORT DONAUWITZ
Österreich

Ökonomen sehen Österreichs Wirtschaft rascher wachsen

Binnennachfrage und Privatkonsum stützen laut IHS und Wifo die Konjunktur. Auch die Steuerreform trägt zum Aufwärtstrend bei. Die Arbeitslosigkeit steigt kaum noch.
Digitale Fabrik an der Fachhochschule Technikum Wien
Österreich

OeNB nimmt BIP-Prognose für 2016 und 2017 zurück

Die Prognosen für die beiden kommenden Jahr werden um jeweils 0,3 Prozent reduziert. Die Rekordarbeitslosigkeit soll erst 2018 leicht sinken.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.