Die hoch allergenen Strauchpflanzen, die in einem Grazer Garten entdeckt wurden, werden verbrannt.
"Es hat sich ausgegiftet", verkündete die Stadt Graz am Freitag: Der Giftsumach im Garten eines Wohnhauses im Westen der Stadt ist in der Früh von acht Männern der Feuerwehr und zwei Mitarbeitern der Holding Graz-Services ausgegraben und entsorgt worden. Die Pflanze, die auch als "Gift-Efeu" bzw. "Poison Ivy" bekannt ist, löst durch Berührung heftige allergische Reaktionen hervor. Zwei Kinder hatten das auch zu spüren bekommen.
Bereits um 5.30 Uhr hatten sich alle Helfer in Schutzanzügen der Grazer Berufsfeuerwehr an die Arbeit gemacht und bis 9.00 Uhr die kleine Hecke aus "Poison Ivy"-Sträuchern ausgegraben. "Um ja keine Verbreitung des Giftsumachs zu verursachen, wurde das betroffene Erdreich mit einem Mini-Bagger bis zu einer Tiefe von eineinhalb Metern ausgegraben. Danach wurden Reste der Pflanze händisch entfernt. Dieses kontaminierte Material wurde schließlich in einem Behälter hermetisch verriegelt und auf den Weg in die Verbrennungsanlage nach Niklasdorf geschickt", beschrieb der Grazer Sicherheitsmanager Wolfgang Hübel.
Kein weiterer Verdacht bestätigt
In den vergangenen Tagen waren viele weitere Verdachtsmeldungen besorgter Grazer bei der Stadt eingegangen. Doch es konnte Entwarnung gegeben werden: "Unter anderem handelte es sich dabei lediglich um Hopfen und Wein. Man kann also davon ausgehen, dass eine etwaige Gefahr durch weitere Giftsumach-Vorkommen gebannt ist", meinte Hübel. Auch wenn die Pflanze entfernt wurde, bleibt das Gebiet weiterhin unter Beobachtung der städtischen Experten.
Der Giftsumach wurde vor etwa zwei Wochen in einer Wohnsiedlung entdeckt, nachdem zwei Kinder heftige Reaktionen erlitten hatten. Die Pflanze stammt aus Nordamerika und sollte in Europa höchstens in botanischen Gärten zu finden sein: Der Giftsumach ist in der Wissenschaft als Toxicodendron radicans bekannt. Das Gewächs wurde in Graz erstmals in Österreichs Natur entdeckt. Die Pflanze aus der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae) besitzt eines der stärksten bekannten Kontakttoxine.
(APA)