Medizin-Aufnahmetest: Frauen schneiden schlecht ab

Medizinische Universit�t Wien (MUW) Eignungstest Medizin-Studium EMS   Photo: Michaela Bruckberger
Medizinische Universit�t Wien (MUW) Eignungstest Medizin-Studium EMS Photo: Michaela Bruckberger (Michaela Bruckberger)
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Den Aufnahmetest zum Medizinstudium machten viel mehr Frauen als Männer. Trotzdem werden im Herbst nur 43,5 Prozent der Anfänger in Wien weiblich sein. Die Ergebnisse in Graz sind ähnlich.

Bei den Aufnahmetests für das Medizin-Studium in Wien und Graz haben im Vergleich zu den Männern wieder deutlich weniger Frauen einen Studienplatz erhalten als sich beworben hatten. An den beiden Universitäten wurden unterschiedliche Tests verwendet. Doch der Eignungstests Medizinstudium (EMS) in Wien und das Auswahlverfahrens für Graz brachten beide ein schlechtes Ergebnis für Frauen.

In Wien waren von den 3409 Kandidaten, die sich Anfang Juli dem Test stellten, 56,3 Prozent Frauen. Doch nur 43,5 Prozent der Studienanfänger werden weiblich sein. In Graz waren 57,9 Prozent der Bewerber weiblich, sie stellen aber nur 46,3 Prozent der Erstsemestrigen. Die Ergebnisse des Tests für die Medizin-Uni Innsbruck werden im Laufe dieser Woche veröffentlicht.

Das seit 2006 durchgeführte Aufnahmeverfahren für das Medizin-Studium, speziell der EMS, hat bereits in den vergangenen Jahren aufgrund der niedrigen Frauen-Erfolgsquote immer wieder für Diskussionen gesorgt. Der Vorwurf lautete etwa, dass das rämliche Denken (bei dem Männer tendenziell besser sind) überrepräsentiert gewesen sei.

So gab es in Wien und Innsbruck 2006 und 2007 deutlich mehr als 50 Prozent an Bewerberinnen, durch die Tests wurden aber weniger als die Hälfte der Plätze an Frauen vergeben. 2008 wurde der Test aber verändert, wodurch sich die Erfolgsquote der Frauen verbesserte.

Graz: "Test nicht dikriminierend"

An der Med-Uni Graz liegt nach einer Panne beim Auswerten der Reihungstests nun das endgültige Ergebnis für die Vergabe der Studienplätze vor. Ab Herbst können 130 Frauen und 154 Männer aus Österreich in Graz Human- oder Zahnmedizin studieren. Aus anderen EU-Ländern haben es 37 weibliche und 38 männliche Bewerber geschafft. Das entspricht einem Frauenanteil von 46,3 Prozent. Beworben hatten sich jedoch insgesamt 57,9 Prozent Frauen.

Trotz der Geschlechterdiskrepanz erklärte Vizerektor Gilbert Reibnegger anhand einer Analyse, dass "das Auswahlverfahren per se nicht diskriminierend ist, aber eine gründliche Vorbereitung erfordert".

An der Medizin-Uni Wien erreichten 623 Kandidaten mit österreichischem Maturazeugnis einen der 740 Studienplätze (84,2 Prozent), 108 gingen an Bewerber aus EU-Ländern. Am besten mit der maximalen Punktezahl haben beim Wiener EMS drei Kandidaten aus Österreich abgeschnitten. Die ersten zwei Plätze gingen dabei an Frauen.

(APA/Red.)

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