Italien bezwingt Schweden: Der Minimalismus hat Hochsaison

(c) REUTERS (Michael Dalder)
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Mit einem 1:0-Sieg über Schweden fixiert Italien das Achtelfinale. Die Favorit machte nicht mehr als notwendig, Zlatan Ibrahimović war abgemeldet.

Als zweite Mannschaft nach Gastgeber Frankreich steht Italien vorzeitig als Achtelfinalist der EM fest. Ein Last-Minute-Treffer von Eder bescherte den Italienern einen 1:0-Sieg über erneut enttäuschende Schweden. Den Favoritenstatus, auf den die Squadra Azzurra nach dem hoch gelobten Auftakt gegen Belgien (2:0) gehoben wurde, konnte sie dieses Mal aber nicht bestätigen.

Schweden hält nun bei nur einem Punkt und muss um das Weiterkommen bangen. Bemerkenswert: In ihren zwei EM-Partien haben Zlatan Ibrahimović und Co. noch kein einziges Mal aufs gegnerische Tor geschossen.

Nach dem glücklichen 1:1 gegen Irland veränderte Schwedens Teamchef, Erik Hamren, seine Startelf auf drei Positionen, neben Kapitän Ibrahimović stürmte nun John Guidetti (Celta Vigo) von Beginn an. Italiens Teamchef, Antonio Conte, brachte Alessandro Florenzi (AS Roma) statt Matteo Darmian im rechten Mittelfeld. Auf die italienische Abwehr hatte das wenig Einfluss, Ibrahimović kam wieder nicht zur Geltung, das Juventus-Bollwerk Leonardo Bonucci, Giorgio Chiellini und Andrea Barzagli hatte ihn jederzeit im Griff.

Freilich fehlte dem Superstar die Unterstützung seiner Nebenleute, auch Leipzigs Emil Forsberg war abgemeldet. Nach einer ereignislosen ersten Halbzeit ging es also torlos in die Kabinen, es waren wohl die schwächsten 45 Minuten der bisherigen EM.

Bewährte Effizienz

Die Schweden standen nach der verpatzten Auftaktpartie unter Druck, früher oder später mussten sie riskieren – und Italien lauerte, hatte es im Spielaufbau nicht eilig, wartete auf Räume. Die bewährte Effizienz der Squadra Azzurra sollte es richten. Ein paar wenige Highlights hatte die Partie nämlich doch noch zu bieten: Ibrahimović schummelte sich zum langen Eck, ein Zuspiel beförderte er aus kürzester Distanz übers Tor (72.). Er stand dabei aber ohnehin im Abseits – zum wiederholten Mal.

Auf der Gegenseite landete ein Kopfball von Marco Parolo nur an der Querlatte (82.).
So verbuchten die Italiener zumindest ihren ersten Schuss aufs Tor, mit einem weiteren besorgte Eder das Happy End: Der eingebürgerte Brasilianer von Inter Mailand, 29, fasste sich ein Herz, dribbelte an den Rand des Strafraums und zog ab. Es war die mit Abstand beste Aktion in sonst langweiligen 90 Minuten.

Teamchef Conte meinte freilich, eine gute Leistung seiner Mannschaft gesehen zu haben: „Ich glaube, unter dem Strich haben wir sehr gut gespielt.“ Schön anzusehen war die Darbietung jedenfalls nicht. Schweden muss nun gegen Belgien gewinnen.

(red.)

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