ÖFB-Team: Nationalteam als Kapitalgesellschaft

SOCCER - UEFA EURO 2016
SOCCER - UEFA EURO 2016(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Martin Ritzer)
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Als Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH tritt Bernhard Neuhold, 40, quasi ab 1. August die Nachfolge von Generaldirektor Alfred Ludwig an.

Paris. Im Hintergrund zur Fußball-EM in Frankreich laufen beim ÖFB längst die intensiven Vorbereitungen für eine umfassende Umstrukturierung. Aufgrund des Wartungserlasses des Finanzministeriums ist der Nationalverband dazu gezwungen, jene Bereiche, die der Gemeinnützigkeit eines Vereines entgegenstehen, in eine Kapitalgesellschaft auszugliedern, während der Amateurbereich im gemeinnützigen Verein verbleibt.

Bis 1. Jänner 2017 muss die Reform umgesetzt sein, beim Fußballbund greift sie in organisatorischer Hinsicht schon mit 1. August – einen Tag nach dem Pensionsantritt von Generaldirektor Alfred Ludwig. Als Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH, in der unter anderen das Nationalteam, die U21-Auswahl, der Cup sowie sämtliche Vermarktungsaktivitäten angesiedelt sind, fungiert dann Bernhard Neuhold, derzeit Direktor für Organisation und Finanzen beim ÖFB. In seine Verantwortung fällt dann auch die Abteilung Marketing, die seit 1. Mai von Michael Schmid geleitet wird.

Das Vieraugenprinzip

Neuhold zeigte sich mit seinen ÖFB-Ideen noch zurückhaltend. „Jetzt liegt der Fokus noch auf der EM, dann wollen wir eine Übergangsphase zur Implementierung der organisatorischen Neuausrichtung vom 1. August bis 31. Dezember ordentlich über die Bühne bringen“, betont der Niederösterreicher. Außerdem ergänzte der Betriebswirtschaftler und Absolvent der Bundesliga-Sportmanagement-Akademie, dass es ihm primär darum gehe, das Unternehmen ÖFB so zu führen, dass es „wirtschaftlich erfolgreich ist und wir Mittel erwirtschaften, um die sportliche Struktur entsprechend versorgen zu können“. Das bedürfe jedoch (dringend) eigener Ideen und der Optimierung laufender Prozesse.

Damit dies gelingt, ist die Zusammenarbeit mit Thomas Hollerer notwendig, der noch bis 31. Juli als Direktor der ÖFB-Rechtsabteilung fungiert und danach zum Generalsekretär des Vereins ÖFB avanciert. Diesbezüglich hat Neuhold aber keine Bedenken, im Gegenteil. „Wir sind beide seit über zehn Jahren beim ÖFB, haben die vergangenen sieben Jahre seit der Reform in der Direktorposition verbracht und haben ein absolut partnerschaftliches, kollegiales Verhältnis. Wir sind uns bewusst, dass wir die Umstrukturierung nur gemeinsam bewerkstelligen können.“

Neuhold und Hollerer werden einander wechselseitig vertreten und nach dem Vieraugenprinzip kooperieren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.06.2016)

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