Schöpf - immerhin ein Tor

FUSSBALL-EM 2016: ISLAND - OeSTERREICH
FUSSBALL-EM 2016: ISLAND - OeSTERREICHAPA/ROBERT JÄGER
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Der Mittelfeldspieler drängt für die WM-Quali ins Team. "Für mich war es ein gutes Turnier, glaube ich", sagt Schöpf. Auch Tormann Almer zeigte auf.

Er ist der einzige ÖFB-Feldspieler, der die EM in Frankreich als kleinen Erfolg für sich verbuchen kann. Alessandro Schöpf hat seinen Wert für das österreichische Fußball-Nationalteam beim Turnier bewiesen - nicht nur durch sein Tor zum Abschluss gegen Island (1:2). In allen drei Gruppenspielen eingewechselt, brachte der 22-Jährige von Schalke 04 jeweils Schwung ins ÖFB-Offensivspiel.

Für die kommende WM-Qualifikation drängt Schöpf in die Mannschaft. Dabei hatte sich der Tiroler erst in diesem Jahr als letzter neuer Spieler für den EURO-Kader qualifiziert. In Frankreich präsentierte sich der Mittelfeldspieler als einer der wenigen ÖFB-Akteure in starker Form. "Für mich war es ein gutes Turnier, glaube ich", sagte Schöpf über seine eigene Leistung. Teamchef Marcel Koller berief ihn dennoch nie in die Startformation.

Die WM-Quali beginnt im September. "Wir haben wirklich Riesenpotenzial in der Mannschaft", meinte der Offensiv-Allrounder. Jeder wolle spielen. "Ich kann nur meine Leistungen beeinflussen im Training oder in den Spielminuten, in denen ich spielen darf. Den Rest entscheidet der Trainer. Man muss immer das eigene Ego in den Hintergrund stellen."

Der Konkurrenzkampf im zentralen Mittelfeld ist mit Julian Baumgartlinger, David Alaba und Zlatko Junuzovic groß. Bei Schalke kommt Schöpf auch auf dem rechten Flügel zum Einsatz. Koller sieht ihn aber als Zentrumsspieler. Als solcher erzielte der Ötztaler, zur Pause eingewechselt, gegen Island den zwischenzeitlichen Ausgleich. Es war Österreichs erst zweites EM-Tor nach jenem von Ivica Vastic beim Heimturnier 2008 gegen Polen.

"Es war natürlich etwas ganz Besonderes. Für mich persönlich war es etwas Großes, dass ich hier getroffen habe", sagte Schöpf. "Das war ein sehr schöner und emotionaler Moment für mich. Lieber wäre mir aber gewesen, wenn ich nicht getroffen hätte und wir wären weitergekommen." Nach sieben Länderspielen hält Schöpf bei zwei Toren. Dabei hat er ob seiner vielen Kurzeinsätze insgesamt erst 167 Minuten für das A-Team absolviert.

Der Youngster haderte damit, gegen Island nicht auch noch das 2:1 erzielt zu haben. "Ich habe die Chance gehabt. Die muss ich machen, dann sind wir im Achtelfinale." Stattdessen trat das ÖFB-Team am Donnerstagnachmittag von Avignon aus die Heimreise an. Im Offensivspiel habe die letzte Konsequenz gefehlt. "Wir haben sicherlich einiges gelernt hier und versuchen es, das nächste Mal besser zu machen", betonte Schöpf.

Der Mittelfeldmann, der im Nachwuchs von Bayern München groß geworden ist, genoss trotz des frühen Aus die Erfahrung, gegen Topstars wie Cristiano Ronaldo gespielt zu haben. "Es war trotzdem ein schönes Ereignis für mich", erklärte Schöpf. "Und ich hoffe, dass wir beim nächsten großen Event wieder dabei sein werden. Wir müssen weiter nach vorne schauen, den Kopf hoch nehmen."

Der zweite EM-Gewinner im ÖFB-Team war Torhüter Robert Almer. Der Steirer untermauerte in Frankreich seine Rolle als Österreichs Nummer eins. Mit einigen starken Paraden hielt er den einzigen Punkt gegen Portugal (0:0) fest. Seine Glanztaten gegen Ronaldo und Co. brachten dem 32-Jährigen auch internationale Aufmerksamkeit. Almer reagierte darauf zurückhaltend: "Man muss nicht einen Spieler hervorheben."

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