Heftiger Hagel hat vor allem im Waldviertel gewütet. Besonders schwer betroffen ist die Landwirtschaft, der Schaden geht in die Millionen.
Starke Unwetter haben am Donnerstagabend schwere Schäden in mehreren Bundesländern angerichtet – in Kärnten, der Steiermark und Niederösterreich. Besonders betroffen war das niederösterreichische Waldviertel.
Im Großraum Waidhofen an der Thaya und im Bezirk Gmünd richtete ein Hagelunwetter große Schäden an. Das Bezirksfeuerwehrkommando Waidhofen an der Thaya spricht von „taubeneigroßen Hagelkörnern“. Verletzt wurde niemand.
In Karlstein an der Thaya war das Gemeindegebiet stark betroffen: Straßengräben waren voller Hagelkörner, viele Bäume entwurzelt, überflutete Garagen wurden ausgepumpt, Dächer von Häusern provisorisch abgedichtet. In Karlstein und Doberberg kam es zudem zu Stromausfällen. 100 Bäume lagen quer auf den Straßen, weshalb auch die L59 für den Verkehr gesperrt werden musste. Ebenfalls blockiert war die B30. Die Feuerwehr, die mit 257 Helfern bis Freitagfrüh mit den Aufräumarbeiten beschäftigt war, spricht von „orkanartigen Windgeschwindigkeiten, schwerem Hagelschlag und enormen Regenmengen“.
Schwer getroffen wurde auch die Landwirtschaft. Zahlreiche Ackerkulturen und Grünland wurden zerstört, die betroffene Fläche beläuft sich auf 3500 Hektar. Die Österreichsche Hagelversicherung beziffert den Schaden infolge des Unwetters vom Donnerstag für die Landwirtschaft mit über einer Million Euro.
Mehr als 40.000 Blitze
Außergewöhnlich hoch war auch die Zahl der Blitze. Das Blitzmessnetz des Wetterdienstes Ubimet registrierte rund 41.690 Blitze über ganz Österreich. Am meisten geblitzt hat es in der Steiermark (13.349-mal) und in Kärnten (11.709-mal).
Im Verlauf des Gewitters fiel auch außergewöhnlich viel Regen. In Mönichkirchen fielen etwa 70 Liter Wasser pro Quadratmeter binnen kurzer Zeit vom Himmel. „Das entspricht fast der Hälfte der durchschnittlichen Regenmenge im Juli“, sagt Ubimet-Meteorologe Josef Lukas.
Weiterhin Gewittergefahr
Für das Wochenende werden weitere Unwetter in Form von Regenschauern und Gewittern erwartet. Zusätzlich bleibt es mit bis zu 30 Grad sehr schwül. Im Gebiet von Oberösterreich bis ins Nordburgenland und die südöstliche Steiermark bleibt es am ehesten für längere Zeit trocken.
(Ag./ast)