Aufzug. Bezirksvorsteher Figl schreibt einen Bittbrief.
Wien. Der zweite Lift zur U-Bahn am Stephansplatz soll jetzt Chefsache werden. Sowohl Markus Figl, ÖVP-Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, als auch der Behindertenverband Bizeps haben an Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) einen Bittbrief geschrieben, sie in diesem Anliegen zu unterstützen. „Ich möchte Sie mit Nachdruck darum bitten, sich persönlich diesem langjährigen Anliegen der Inneren Stadt zu widmen“, schreibt Figl an Häupl.
Wie „Die Presse“ berichtete, hat die Stadtregierung mit der Sanierung des Platzes einen zweiten Lift für die Station versprochen – der nun aber doch nicht kommen soll. Die Station ist mit 230.000 Fahrgästen die meistfrequentierte der Stadt – dennoch gibt es nur einen kleinen Lift beim Haas-Haus. Dieser ist voll, wenn eine Mutter mit Kinderwagen einsteigt. Darüber hinaus falle dieser eine Lift immer wieder stundenlang aus, klagen Behindertenverbände.
Niemand will bezahlen
Bisher bewegte sich in den Verhandlungen wenig, denn weder die Wiener Linien noch das zuständige Ressort von Stadträtin Uli Sima (SPÖ) wollen die Kosten von zwei Millionen Euro tragen.
Das Stadtplanungsressort von Maria Vassilakou (Grüne) trägt schon den Gutteil der Kosten von 13 Millionen Euro für den Umbau – der Bezirk beteiligt sich mit zehn Prozent. Nach Umbau des Stephansplatzes gibt es ein Aufgrabungsverbot für zehn Jahre. Eine Antwort Häupls steht aus. (ath)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.07.2016)