Brasilien: Größtes Kraftwerksprojekt erhält keine Umweltlizenz

Munduruku Indian warriors arrive in the village of Katin at the end of a day of searching for illegal gold mines and miners in western Para state
Munduruku Indian warriors arrive in the village of Katin at the end of a day of searching for illegal gold mines and miners in western Para state(c) REUTERS (� Lunae Parracho / Reuters)
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Das Projekt hätte die Lebensgrundlagen des indigenen Stammes der Munduruku zerstören können. Das Wasserkraftwerk sollte die Kapazität von sechs Atomkraftwerken haben.

Das größte Infrastrukturprojekt Brasiliens, ein gigantisches Wasserkraftwerk im Amazonasgebiet, darf nicht verwirklicht werden. Die brasilianische Umweltbehörde Ibama verweigert die für den Bau am Tapajos-Fluss im Teilstaat Para notwendige Umweltlizenz, wie am Donnerstagabend bekannt wurde.

Geplant war dort ein Mega-Staudamm über 7,6 Kilometer Länge, das Wasserkraftwerk sollte über 8000 Megawatt Leistung haben, das entspricht der Leistung von sechs Atomkraftwerken. Der indigene Stamm der Munduruku und Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace hatten gemeinsam gegen das von der Regierung geplante Projekt mobil gemacht. Es hätte mit einem Wasserbecken fast der Größe New Yorks die Lebensgrundlagen der Munduruku zerstören können.

Zudem drohten hier große Gebiete des Regenwaldes dem Energie-Projekt zum Opfer zu fallen. Ebenso wären laut Greenpeace über 1000 Tierarten, die am Tapajos-Fluss leben, vom zerstörerischen Vorhaben betroffen gewesen. Mit dem Staudamm wären etwa 2600 Quadratkilometer Regenwald wären durch direkte und indirekte Waldrodungen verloren gegangen.

Greenpeace begrüßt Aus

Der geplante Staudamm São Luiz do Tapajos markiere einen der neuen Konflikte über die Zukunft des Amazonas-Regenwaldes, kritisierte Greenpeace. Statt auf Wind und Sonne als Energiequelle zu setzen, baue die Regierung in einem der artenreichsten Gegenden die Wasserkraft weiter aus - der Anteil am Energiemix liegt heute schon bei rund 70 Prozent. Es hatte auch Proteste gegen den Siemens-Konzern gegeben, der die Turbinen liefern sollte. Greenpeace begrüßte die Entscheidung. "In den letzten Monaten hätten sich über 1,2 Millionen Menschen auf der ganzen Welt gegen das Megaprojejt ausgesprochen.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßt das Aus für den umstrittenen Megastaudamm. Diese Entscheidung folge einer monatelangen Greenpeace-Kampagne gegen den Bau des Staudammes, der verheerende Auswirkungen für die Natur mit sich gebracht hätte. "Das ist ein großer Erfolg für alle, die sich für den Erhalt des kostbaren Regenwaldes einsetzen", so Lukas Meus, Amazonas-Sprecher bei Greenpeace in Österreich, laut der Aussendung.

(APA/dpa)

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