Gewinn von Voestalpine bricht im ersten Quartal ein

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Das Nettoergebnis sank wegen einem deutlich schlechter gewordenen Umfeld. Vom Brexit erwartet CEO Eder langfristig jedoch keine negativen Effekte

Der oberösterreichische Stahlkonzern voestalpine hat im ersten Geschäftsquartal 2016/17 deutlich weniger Gewinn erzielt als in der Vorjahresperiode. Auf das Ergebnis niedergeschlagen hätten sich das in den letzten zwölf Monaten deutlich schwieriger gewordene wirtschaftliche Umfeld, Belastungen durch den Hochlauf der neuen Direktreduktionsanlage in Texas und Nachjustierungen beim Hochofen in Linz.

Voestalpine erwartet vom Brexit keine Belastungen für seine Geschäfte. "Wir sehen langfristig keine negativen Effekte durch den Brexit, weil wir in der Lage sein sollten, dass UK-Geschäft in andere europäische Märkte verlagern zu können", sagte Voestalpine-Chef Wolfgang Eder in einer Telefonkonferenz. Auch für die europäische Stahlbranche insgesamt erwartet der Manager kaum Auswirkungen. "Natürlich, wenn wir eine massive Abwertung der britischen Währung sehen sollten, könnte das zu einem aggressiveren Verhalten der britischen Stahlproduzenten führen, da sich durch die Abwertung Vorteile ergeben könnten. Aber ich erwarte keinen signifikanten Auswirkungen dadurch", sagte Eder.

Aktie verliert an der Börse

Der um Sondereffekte bereinigte Nettogewinn (vor Minderheiten und Hybridkapitalzinsen) brach zwischen April und Juni von 151,7 um 28 Prozent auf 108,7 Mio. Euro ein. Der Gewinn je Aktie (EPS) verringerte sich von 77 auf 59 Cent. Die Vorjahreszahlen wurden nach Konsolidierungsumstellungen bei Gesellschaften im Metal-Engineering-Bereich rückwirkend angepasst, was den Angaben zufolge zu "signifikant positiven Einmaleffekten" in der Vergleichsperiode führte. Die Aktien der voestalpine haben am Dienstag an der Wiener Börse bis Mittag mehr als 3,8 Prozent verloren.

Das bereinigte Ergebnis (Ebit) sank ebenfalls um 28 Prozent auf 171,5 Millionen Euro, die Marge verschlechterte sich von 7,9 auf 6,2 Prozent. Der Umsatz ging von drei auf 2,77 Milliarden Euro zurück (minus acht Prozent).

Besseres zweites Halbjahr erwartet

Nach dem Gewinneinbruch im ersten Quartal rechnet voestalpine-Chef Eder mit deutlich besseren Ergebnissen in den verbleibenden Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2016/17 (per Ende März). "Wir gehen davon aus, dass dieses Quartal das schwächste im Jahresverlauf bleiben wird", sagte Eder heute, Dienstag, in einer Telefonkonferenz.

Im Gesamtjahr will er nach wie vor "nahe an den EBITDA und den EBIT des Vorjahres herankommen", also operativ ähnlich gute Zahlen bringen wie 2015/16. Von den Kunden können höhere Stahlpreise verlangt werden, die Anlaufkosten für das neue Eisenschwamm-Werk in Texas fallen allmählich weg, und im Öl- und Gassektor sollte es zum Jahreswechsel endlich wieder zu Bestellungen kommen, da die sehr hohen Vorräte laut Eder nun langsam abgebaut werden. Auch die Sparmaßnahmen innerhalb des Konzerns sollen zu einer Ergebnisverbesserung beitragen.

(APA/Reuters)

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