Exil-Uiguren: Weitere Tote in Nordwest-China

(c) AP (Andy Wong)
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Nach den erneuten blutigen Unruhen in der Stadt Urumqi haben sich die ethnischen Spannungen noch nicht gelegt. In der Nacht sollen drei weitere Menschen getötet und mehr als 20 verletzt worden sein.

Rund hundert Chinesen hätten in der Nacht auf Montag Angehörige der muslimischen Minderheit der Uiguren angegriffen, berichtete der in München ansässige Weltkongress der Uiguren am Montag in einer Mitteilung. Zwei Uiguren und eine 40- jährige Frau seien getötet worden. Mehr als 20 wurden demnach verletzt. Die Angaben der exil-uigurischen Organisation konnten in Urumqi zunächst nicht bestätigt werden.

Bei den mehrtägigen Ausschreitungen vergangene Woche waren nach offiziellen Angaben fünf Menschen getötet worden. Der Parteichef der Autonomen Region Xinjiang, Wang Lequan, nannte die Sicherheitslage in Urumqi "brüchig", wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Es komme immer noch zu sporadischen Angriffen mit Injektionsspritzen auf Passanten, was Empörung auslöse. Die Polizei drohte hohe Strafen von drei Jahren Haft bis zur Todesstrafe für solche Attacken an, die seit zwei Wochen die Angst umgehen lassen.

China: Uigurische Separatisten hinter Attacken

Chinas Regierung sieht uigurische Unabhängigkeitskräfte hinter den Angriffen mit Spritzen, denen bisher mehr als 500 Menschen, meist Chinesen, zum Opfer fielen.

Proteste in den vergangenen Tagen richteten sich gegen die schlechte Sicherheitslage. Es war allerdings auch der Ruf nach einer Ablösung des kommunistischen Parteisekretärs von Xinjiang, Wang Lequan, laut geworden. Um die Öffentlichkeit zu beruhigen, waren hingegen der Parteichef von Urumqi und der Polizeichef von Xinjiang entlassen worden. 7000 Parteifunktionäre sollen von Tür zu Tür gehen und in persönlichen Gesprächen die Spannungen abbauen.

(APA)

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