Millionär aus Versehen: Wal-Mart-Deal macht 30-Jährigen reich

Shopping carts are seen outside a new Wal-Mart Express store in Chicago
Shopping carts are seen outside a new Wal-Mart Express store in ChicagoREUTERS
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Erik Martin hatte 2015 als Preis für einen Wettbewerb Aktien des Online-Unternehmens erhalten, das jetzt vom Marktriesen Wal-Mart übernommen wurde.

Nicht selten werden Mitarbeiter eines Startups, das von einem anderen Unternehmen geschluckt wird, zu absoluten Gewinnern. Aber es gibt auch andere Fälle, bei denen Personen im großen Stil an der Übernahme verdienen. So wie Eric Martin, als der Online- Händler Jet.com für 3,3 Milliarden Dollar (drei Milliarden Euro) an den Branchenriesen Wal-Mart Stores veräußert wurde.

Martin - der für eine Firma arbeitet, die Bäder installiert - hatte im vergangenen Jahr 100.000 Jet-Aktien erhalten. Er gewann damals einen Wettbewerb, bei dem es um die Frage ging, wer die meisten Leute dafür gewinnen kann, eine Mitgliedschaft für die Shopping-Webseite einzugehen.
Er steckte seinerzeit rund 18.000 Dollar in Online- Werbeanzeigen - und erhielt als Dank für seine Mühe einen Anteil an einer Firma, der jetzt möglicherweise Millionen von Dollar wert ist. Jet.com war 2015 mit großem Hype in den Vereinigten Staaten an den Start gegangen.

Keine Ahnung von Wert des Unternehmens

"Es fühlt sich gut an. Es fühlt sich wirklich gut an", sagt Martin, der im Städtchen York im US-Bundesstaat Pennsylvania lebt, in einem telefonischen Interview mit Bloomberg während seiner Mittagspause. "Die Art und Weise, wie ich es, glaube ich, beschreiben würde, ist ’gelegentliches hysterischen Lachen’".

Martin, 30, hat keine Ahnung, wie viel sein Anteil an Jet.com genau wert ist. Doch Fusion hatte im vergangenen Jahr berichtet, dass seine Aktien mit 10 Millionen bis 20 Millionen Dollar bewertet werden könnten. Der Verkauf des Unternehmens an Wal-Markt in einer Bar- und Aktien-Transaktion könnte diesen Wert jetzt noch einmal in die Höhe getrieben haben. Im vergangenen November lag die private Bewertung von Jet.com nämlich erst bei rund 1,5 Milliarden Dollar.

Gleichzeitig sammelte das Unternehmen nach dem Gewinn von Martin aber auch noch weitere Gelder ein. Letzteres könnte den Gegenwert seiner Beteiligung reduziert haben. Denn manchmal vergeben Startups an Investoren, die später einsteigen, Vorzugsaktien - was Anteile kleinerer Investoren oder Mitarbeiter unter Umständen verwässert.
Martin, der im Bereich des digitalen Marketings tätig ist, sagt, er warte darauf, dass Jet.com ihm offenlege, was seine Beteiligung wert ist. Er hofft, dass es sich um einen "Multi- Millionen"-Dollar-Betrag handelt.

Waffe gegen Amazon

Der Kauf von Jet.com gibt Wal-Mart, dem größten Einzelhändler der Welt, eine Waffe im Kampf um Online-Kunden an die Hand. Letztlich dürfte es darum gehen, besser mit dem Internet-Riesen Amazon zu konkurrieren.

Jet-Gründer Marc Lore stand rund zwei Jahre in den Diensten von Amazon, nachdem er seine vorherige Firma an das Unternehmen veräußert hatte. Er gründete Jet.com mit dem Ziel, es zu einer Online-Shopping-Webseite zu machen, bei der nur Mitglieder einkaufen können. Er wollte die Preise auf ein Niveau senken, das selbst unter jenen von Amazon lag. Unterm Strich sammelte er mehr als 500 Mio. Dollar an Risikokapital ein.

Während er darauf wartet, herauszufinden, wie reich er nun genau ist, denkt Martin über sein eigenes Startup nach - Ideadash.com. Dabei handelt es sich um ein Online-Portal, bei dem Menschen ihre Ideen für Erfindungen und Geschäfte aufführen und andere diese umsetzen lassen können, während sie selbst einen Anteil an dem Projekt behalten. "Ich denke über meine Optionen nach", sagt er. "Ich brauche Zeit, um das alles zu verarbeiten."

(Bloomberg)

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