US Open: Kuss-Attacke auf Nadal, Murray raus

Andy Murray
Andy Murray(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Matthias Hauer)
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Der Spanier Rafael Nadal musste nach seinem Aufstieg ins Viertelfinale die Avancen eines Flitzers überstehen. Ko-Favorit Andy Murray unterlag Marin Cilic. Bei den Damen steht Serena Williams im Halbfinale.

Rafael Nadal hat trotz eines Fehlstarts das Viertelfinale der US Open erreicht. Der Spanier verlor am Dienstagabend (Ortszeit) zwar den ersten Satz gegen den starken Franzosen Gael Monfils, setzte sich dann aber souverän mit 6:7 (3:7), 6:3, 6:1, 6:3 durch. "Ich bin unheimlich froh, dass ich auch dieses Match gewonnen habe", sagte Nadal und lobte seinen laufstarken Gegner: "Gael hat wirklich unglaublich gut gespielt. Ich will meinen ersten Titel hier in New York holen." In der Runde der besten Acht bekommt es der Weltranglisten-Dritte mit Fernando Gonzalez zu tun. Der Chilene gewann gegen Jo-Wilfried Tsonga aus Frankreich mit 3:6, 6:3, 7:6 (7:3), 6:4.

Nach dem Match wurde Nadal von einem Flitzer geküsst. Als der Spanier mit nacktem Oberkörper zu seinem Stuhl zurückkehrte, stürmte der Fan auf den Court, umarmte die ehemalige Nummer eins der Welt und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Security-Mitarbeiter entfernten den Flitzer schnell, der lächelnde Nadal ließ sich von dem ungewöhnlichen Auftritt nicht aus dem Konzept bringen: "Der Bursche war wirklich nett, er hat ,ich liebe Dich' gesagt", meinte Nadal. Der "nette Bursche" wurde in Haft genommen, die Turnierleitung will ihre Sicherheitsmaßnahmen überdenken.

AP Photo/Charles Krupa

Es ist bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass ein Fan bei einem Grand Slam-Turnier auf den Platz rannte: Bei den French Open versuchte ein Zuschauer Roger Federer einen Hut aufzusetzen.

"Österreicher-Schreck" weiter

Auch der Argentinier Juan Martin del Potro zog wie im Vorjahr ins Viertelfinale der US Open ein. Der Bezwinger der Österreicher Jürgen Melzer (2. Runde) und Daniel Köllerer (3. Runde/einziger Satzverlust) setzte seine Erfolgsserie im Achtelfinale mit einem 6:3,6:3,6:3 gegen den Spanier Juan Carlos Ferrero fort. Nächster Gegner des als Nummer sechs gesetzten Del Potro ist nun überraschend Marin Cilic.

Der Kroate warf mit dem Briten Andy Murray einen der Mitfavoriten auf den Turniersieg unerwartet souverän aus dem Bewerb. Der als Nummer 16 gesetzte Davis-Cup-Halbfinalist gewann gegen den Weltranglisten-Zweiten (Murray nützte keinen seiner sieben Breakbälle) in drei Sätzen mit 7:5,6:2,6:2. Der 20-Jährige steht damit erstmals im Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Für Del Potro ist es bereits das fünfte in Serie.

Murray, der in New York als Titelkandidat gehandelt wurde, muss damit seinen Platz in der Weltrangliste am kommenden Montag an Nadal abgeben. Während Cilic vom "besten Resultat meiner Karriere" schwärmte, war Murray geknickt: "Ich hätte heute in so ziemlich allen Belangen besser sein können und habe schlecht gespielt", sagte der Schotte.

Damen: Halbfinale S. Williams - Clijsters

Bei den Damen steht Titelverteidigerin Serena Williams im Halbfinale. Die dreimalige Siegerin aus den USA musste gegen die als Nummer zehn gesetzte Italienerin Flavia Pennetta allerdings mächtig kämpfen, ehe sie den 6:4,6:3-Erfolg in ihrem 28. Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Tennisturnier gesichert hatte. "Ich habe stark aufgeschlagen, und das gibt mir viel Selbstvertrauen", sagte Serena Williams.

In der Vorschlussrunde trifft die 28-Jährige, die auch bei einem möglichen vierten US-Open-Triumph die Russin Dinara Safina nicht von Platz eins der Weltrangliste verdrängen kann, auf Kim Clijsters. Die Belgierin dient Williams auch als Inspirationsquelle: "Ich habe mir gesagt, dass ich auch ein Baby haben sollte und dann noch schneller zurückkommen kann", scherzte Williams.

Die "Comeback-Mami", wie eine Zeitung in den USA schrieb, setzte sich mit 6:2,6:4 gegen die Chinesin Li Na durch. Die US-Open-Siegerin von 2005 war erst vor gut einem Monat auf die Tennis-Tour zurückgekehrt, nachdem sie im Februar 2008 Tochter Jada Ellie zur Welt gebracht hat. "Sie ist eine nette Person, der ich das Beste wünsche - nur nicht im nächsten Match", sagte Williams, die nur einen der acht Vergleiche verloren hat.

"Tennis ist wie Fahrradfahren"

Während noch immer viele Experten rätseln, wie eine Spielerin nach einer zweijährigen Pause derart erfolgreich sein kann, hatte Roger Federer eine einfache Erklärung parat: "Es ist wie Fahrradfahren. Wenn man es einmal kann, vergisst man das nie", erklärte der Schweizer. "Deshalb bin ich nicht überrascht. Es ist schön, dass sie die Liebe zum Spiel nicht verloren hat."

(Ag./Red.)

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