ÖOC-Präsident Wallner vor der Staatsanwaltschaft

Leo Wallner beim Eintreffen am Landesgericht
Leo Wallner beim Eintreffen am Landesgericht(c) APA/NEUMAYR/MMV (NEUMAYR/MMV)
  • Drucken

Der scheidende Boss des Österreichischen Olympischen Komitees musste in Salzburg über drei Stunden als Zeuge Rede und Antwort stehen. Wallner war danach sichtlich erschöpft.

So hatte sich Leo Wallner die letzten Wochen seiner fast 19-jährigen Präsidentschaft im Österreichischen Olympischen Komitee wohl nicht vorgestellt: Am Donnerstagnachmittag musste der scheidende ÖOC-Chef vor der Staatsanwaltschaft Salzburg in der Salzburger Olympia-Affäre als Zeuge Rede und Antwort stehen. Mehr als dreieinhalb Stunden lang befragte die zuständige Staatsanwältin Eva Danninger-Soriat den Präsidenten in ihrem Büro in der Justizanstalt.

Nach der Befragung erklärte ein sichtbar erschöpfter Wallner, dass er noch einmal seine Position dargelegt habe. Zum angeblichen Darlehen über 300.000 Euro, das die Bewerbungs-GmbH an den Förderverein gezahlt haben soll, sagte er, dies sei kein Darlehen gewesen. Die GmbH habe mit Audi den Sponsorvertrag direkt abschließen wollen und nicht über den Förderverein, deshalb seien dem Verein 300.000 überwiesen worden, die umgehend an Audi weiterflossen. Audi habe dann seine Sponsorgelder direkt an die Gesellschaft überwiesen. Außerdem seien keine 150.000 Euro verschwunden, so Wallner, denn 100.000 Euro habe der Förderverein als Unterstützung an die GmbH überwiesen, die restlichen 50.000 Euro seien später vom ÖOC gekommen.

Die Staatsanwältin gab an, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien und noch einige Zeit in Anspruch nehmen würden. Ob es bis Jahresende eine Entscheidung über eine Anklage oder aber eine Einstellung des Verfahrens gebe, konnte sie nicht sagen. Dazu seien noch weitere Einvernahmen notwendig, auch Sachbeweise müssten noch gesammelt werden, meinte Danninger-Soriat, die sich unter Berufung auf die Amtsverschwiegenheit äußerst wortkarg gab.

Insgesamt ermittelt die Salzburger Staatsanwaltschaft derzeit gegen fünf Personen wegen Untreue im Zusammenhang mit der gescheiterten Salzburger Olympia-Bewerbung. So stehen die ehemaligen Geschäftsführer der Salzburger Winterspiele GmbH, Fedor Radmann und dessen zwei Nachfolger Gernot Leitner und Rudolf Höller, sowie der frühere ÖOC-Generalsekretär Heinz Jungwirth und der damalige Olympia-Berater Erwin Roth im Visier der Anklagebehörde.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.