Augartenspitz: Lustig-listig gegen Sängerknaben

Augartenspitz
Augartenspitz(c) APA (Barbara Gindl)
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Mit einer Demo wollen die Gegner des Sängerknaben-Konzertsaals am Samstag Druck machen. Der Sängerknaben-Chef nennt die Besetzung des Augartenspitz' "rechtswidrig".

Der Streit um die Verwendung des Augartenspitz' geht weiter: Das "Josefinische Erlustigungskomitee" hat für Samstag ab 13.00 Uhr eine "lustig-listige Bittprozession" angekündigt, um auf die "private Verbauung und den Teilabbruch eines öffentlichen barocken Architektur- und Gartenensembles im Herzen von Wien" hinzuweisen und das zu verhindern. Der "proFest-Marsch" führt über das Palais Coburg, dem Sitz des Finanziers Peter Pühringer Privatstiftung, bis zum Bundeskanzleramt.

Sängerknaben-Präsident Walter Nettig appellierte an die Protestteilnehmer, "die rechtswidrige Besetzung" abzubrechen. Der Grund sei keine öffentliche Fläche, sondern gehöre der Republik und werde von der Burghauptmannschaft verwaltet. Die Sängerknaben würden dafür Miete bezahlen.

Pühringer zähle zu den ganz wenigen Mäzenen, die heutzutage überhaupt noch bereit seien, ihr privates Geld für kulturelle Institutionen - wie zum Beispiel für das Theater in der Josefstadt, den Musikverein oder die Wiener Philharmoniker - zur Verfügung zu stellen, verteidigte Nettig den Finanzier. Insgesamt werde für den neuen Konzertsaal lediglich eine Fläche von 1000 Quadratmetern bebaut, was nur zwei Promille des gesamten Augartenareals entspreche.

"Dr. Eugen Jesser-Saal"

Inzwischen hat der Konzertsaal der Sängerknaben auch einen Namen: Er soll "Dr. Eugen Jesser-Saal" heißen, hat Nettig bekannt gegeben. Der im Mai 2008 verstorbene Namenspatron des Bauwerks war als Nettigs Vorgänger langjähriger Chef des Knabenchors. Er habe - gemeinsam mit der Pühringer Privatstiftung - die Weichen für die geplante Konzert- und Probehalle gestellt, hieß es.

Dem ausdrücklichen Wunsch von Pühringer, der das Projekt finanziert, mit der Namensgebung für den künftigen Saal dem früh Verstorbenen die Ehre zu erweisen, komme man natürlich gerne nach, begründete Nettig seine Entscheidung. "Umso ärgerlicher und völlig unverständlich sind für die Sängerknaben die absurden Vorwürfe der Bürgerinitiative in Richtung der Errichtungsgesellschaft", verwies der Präsident auf den seit Bekanntgabe des Vorhabens schwelenden Konflikt.

(APA)

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