PKK-Kämpfer sollen Soldaten und Dorfwache getötet haben

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In den Bergen von Tendürek in der Provinz Van wurden den Behörden zufolge außerdem 13 mutmaßliche PKK-Kämpfer getötet.

Kurdische Rebellen haben nach Medienangaben 13 Soldaten sowie eine Dorfwache getötet. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, wurden drei Soldaten am Samstag in der Früh in der südöstlichen Provinz Hakkari getötet. 20 weitere Soldaten seien bei dem Einsatz gegen Kämpfer der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) an der Grenze zum Nordirak verletzt worden, drei von ihnen schwer.

Zuvor hatte Anadolu bereits unter Berufung auf den Gouverneur der östlichen Provinz Van berichtet, dass am Freitag bei Zusammenstößen mit PKK-Kämpfern in der Gegend acht Soldaten getötet und acht weitere verletzt worden seien. Die Region grenzt an den Iran.

Bei einem Angriff auf einen Kontrollposten in Mardin im unruhigen Südosten wurden zudem am späten Freitagabend zwei weitere Soldaten sowie ein Mitglied einer sogenannten Dorfwache getötet, die seit Jahren das Militär im Kampf gegen die kurdischen Rebellen unterstützt. Drei Menschen wurden verletzt. Anadolu machte auch für diese Attacke die PKK verantwortlich, die Ankara als Terrorgruppe betrachtet.

In den Bergen von Tendurek in der Provinz Van wurden den Behörden zufolge außerdem 13 mutmaßliche PKK-Kämpfer bei Angriffen der türkischen Luftwaffe getötet. Der Einsatz sei im Gange, berichtete Anadolu am Samstag.

Regelmäßige Angriffe im Südosten 

Seit im Sommer vergangenen Jahres eine Waffenruhe zusammenbrach, gibt es vor allem im Südosten der Türkei regelmäßig Angriffe der PKK. Anadolu zufolge wurden seitdem mehr als 600 Mitglieder der türkischen Sicherheitskräfte getötet. Diese Zahlen sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Die Regierung geht mit aller Härte militärisch gegen die PKK in der Türkei sowie im Nordirak vor.

Türkische Panzer überquerten unterdessen wieder die Grenze der kurdischen Stadt Kobane in Nordsyrien. Militärische Fahrzeuge seien am Samstag einige Meter in die Grenzstadt Kobane vorgerückt, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Sie sollen Baumaßnahmen einer Grenzmauer sichern.

Die Panzer hatten sich am Freitag aus dem Gebiet zurückgezogen, als türkische Sicherheitskräfte kurdische Proteste gewaltsam niedergeschlagen hatten. Dabei wurden zwei Zivilisten getötet. Zuletzt war es westlich von Kobane zu heftigen Kämpfen zwischen türkischen Einheiten und kurdischen Milizionären gekommen, die Ankara als Terroristen betrachtet. Seit einigen Tagen herrscht zwischen beiden Seiten faktisch eine Waffenruhe.

30.000 Kurden bei Demo in Köln

In Köln demonstrierten am Samstag knapp 30.000 Kurden für die Freilassung des PKK-Anführers Abdullah Öcalan und gegen die Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ist in der EU als Terrororganisation eingestuft und in Deutschland verboten. Die Redner der Kundgebung vertraten aber den Standpunkt, nur unter Beteiligung der PKK und Öcalans könne eine Friedenslösung mit der Türkei gefunden werden.

Türkische Regierungspolitiker übten Kritik an der Demo. Der AKP-Abgeordnete Mustafa Yeneroglu warf deutschen Medienmachern und Politikern "Doppelmoral" vor. Diejenigen, die die AKP-nahe Kundgebung in Köln Ende Juli gegen den Putschversuch in der Türkei kritisierten, seien "vor der Demo einer Terrororganisation in derselben Stadt plötzlich verstummt", bemängelte Yeneroglu.

(APA/AFP)

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